Hier die anrührende Geschichte von einem Helden, der hin- und hergerissen ist zwischen der verführerisch-sinnenfreudigen Welt der Venus und seiner aufrichtigen, sittsamen Liebe zur keuschen Jungfrau Elisabeth und durch seine Kompromisslosigkleit zum Außenseiter wird; dort die ornamentreiche Geschichte einer veritablen Kunstauseinandersetzung im streng kodierten mittelalterlichen Ambiente.
Wagner hat es verstanden, diese im Grunde einander völlig fremden Welten in seinem Werk in eins zu setzen und dabei zu Grundfragen menschlicher Existenz vorzustoßen. Seine Musik ist dabei so unmittelbar an den Augenblick gebunden, dass das Nebeneinander von heidnischer Sinnlichkeit und religiösem Motiv nicht in Frage gestellt wird. Für die Welt der Venus setzt er auf einen hellen Streicherton, hohe Bläser übernehmen die Stimmführung, so klingt es schwirrend, ekstatisch, manchmal süßlich, dann wieder schmeichelnd. Der Welt Elisabeths hingegen sind die Posaunen, Pilgerchöre und choralartigen Sätze vorbehalten.
Musikalische Leitung: Patrik Ringborg,
Inszenierung: Lorenzo Fioroni,
Bühne: Paul Zoller,
Kostüme: Katharina Gault
Mit Hee Saup Yoon (Hermann, Landgraf von Thüringen), Paul McNamara (Tannhäuser), Stefan Zenkl (Wolfram von Eschenbach), Johannes An (Walther von der Vogelweide), Marc-Olivier Oetterli (Biterolf), Musa Nkuna (Heinrich, der Schreiber), Krzysztof Borysiewicz (Reinmar von Zweter), Kelly Cae Hogan (Elisabeth, Nichte des Landgrafen), Ulrike Schneider (Venus), LinLin Fan (Ein junger Hirt)