Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Tanz in Dessau und Köln steht vor dem Aus - Bundesdeutsche Ballett- und Tanztheaterdirektoren Konferenz (BBTK) schlägt Alarm Tanz in Dessau und Köln steht vor dem Aus - Bundesdeutsche Ballett- und...Tanz in Dessau und Köln...

Tanz in Dessau und Köln steht vor dem Aus - Bundesdeutsche Ballett- und Tanztheaterdirektoren Konferenz (BBTK) schlägt Alarm

Auf der 31. Bundesdeutschen Ballett- und Tanztheaterdirektoren Konferenz (BBTK) vom 22. bis 24. November 2013 in Leipzig, bestimmte die Situation in Dessau, Köln und Hagen die Diskussionen um die Zukunft des Tanzes an deutschen Staats- und Stadttheatern.

In Dessau steht das Ballett kurz vor der Schließung, die Stadt Köln, an deren Bühnen es längst keine Tanzsparte mehr gibt, plant jetzt auch die Streichung des Etats für Tanzgastpiele. Darüber hinaus sieht sich die Ballett-Sparte des Theaters in Hagen mit Verunglimpfungen einzelner Politiker konfrontiert und fürchtet die Schließung.

Die BBTK hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Zukunft des Tanzes in Deutschland zu sichern und zu stärken. In Köln zeichne sich eine Tanztragödie ab, sagt Dr. Christiane Theobald, Sprecherin der BBTK. Nach Auflösung der Sparte Tanz in Form eines festen Ensembles besteht aktuell die Gefahr der Abwicklung von Tanzgastspielen durch die geplante Streichung des entsprechenden Etats. „Ich appelliere dringend an die Protagonisten dieser Tragödie zu dem dramaturgischen Hilfsmittel eines ‚Deus ex machina‘ für den Tanz zu greifen“, sagte Dr. Christiane Theobald und sicherte der dortigen Kulturdezernentin die Unterstützung der BBTK zu.

Bei steigenden Zuschauerzahlen der 60 Ballett- und Tanzcompagnien an deutschen Stadt- und Staatstheatern wurde auf der BBTK in diesem Zusammenhang einmal mehr die Forderung nach einer höheren Eigenständigkeit der Ballettdirektoren an den Häusern laut. „Wir brauchen mehr Öffentlichkeitsarbeit für die Sparte Tanz, um über die so zahlreich besuchten Vorstellungen der einzelnen Compagnien hinaus, auch der Sparte selbst eine stärkere Gewichtung in den Köpfen der Zuschauer und Entscheider zu verleihen“, so Theobald. „Es wäre bereits ein großer Schritt, würde Ballett und Tanz in den Statuten der Stadtentwicklung verankert.“

Neben weiteren Themen wurde auf der 31. Konferenz der Bundesdeutschen Ballett- und Tanztheaterdirektoren außerdem intensiv über die russische Gesetzgebung in Bezug auf Homosexualität diskutiert, zu der sich bereits einzelne Tanzschaffende positioniert hatten (vgl. u. A. „Süddeutsche Zeitung“ vom 5.9.2013, Interview mit John Neumeier). Innerhalb der BBTK herrscht auch hier Einigkeit, die Thematik öffentlich zu diskutieren. „Die Kooperation zwischen West und Ost muss erhalten bleiben“, fasst Dr. Theobald zusammen, „eine Zensur darf jedoch nicht stattfinden. Wenn der Tanz die Gesellschaft nicht spiegel darf, dann verliert er seine Stimme“.

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

ATMENDE SKULPTUREN -- Stuttgarter Ballett in der Saison 2025/2026

Tänzerische Vielfalt wird großgeschrieben! "Oh Dear" von Fabio Adorisio, Choreograf und Solist des Stuttgarter Balletts, beschäftigt sich mit der unheimlichen Welt von Franz Kafka. Inspiriert vor…

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHAUSPIEL VON PETER WEISS IM LANDTAG VON BADEN-WÜRTTEMBERG - die nächste Saison im Schauspiel Stuttgart

Ein interessantes Programm mit ungewöhnlichen Spielorten bietet das Schauspiel Stuttgart in der nächsten Saison an.  

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHWEBENDE MELODIELINIEN -- Neue CD "Farasha" mit Sindy Mohamed (Viola) bei Berlin Classics

Dass auch die Viola als Instrument einen durchaus geheimnisvollen Zauber besitzt, beweist diese Neuaufnahme. Hier wird die Metamorphose eines Schmetterlings musikalisch dargestellt. "Farasha" ist…

Von: ALEXANDER WALTHER

VIRTUOSE LÄUFE UND KOLORATUREN -- Neue CD mit der Mezzosopranistin Megan Kahts bei Solo Musica/

Auf dieser CD lernt man die beiden Barockkomponisten Georg Friedrich Händel und Johann Adolph Hasse noch näher kennen. Sie waren zwei berühmte Meister, die nicht nur durch die Wechselbeziehung zu…

Von: ALEXANDER WALTHER

PLÄDOYER FÜR EINEN UNTERSCHÄTZTEN -- Neue CD mit Orchesterwerken von Max Reger beim Label Ondine

Zu Recht kann man sagen, dass Max Reger als Komponist immer noch unterschätzt ist. Dies beweist einmal mehr die interessante Neuaufnahme mit Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin op. 128 sowie "Eine…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche