Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
„Tartuffe“ mit Jörg Pleva in Stade„Tartuffe“ mit Jörg Pleva in Stade„Tartuffe“ mit Jörg...

„Tartuffe“ mit Jörg Pleva in Stade

Montag, 21. November 2005, 19.45 Uhr, STADEUM:

"Tartuffe", Komödie von Molière. Mit Jörg Pleva, Jana Rudwill u.a., Regie: Peter Lotschak

Tartuffe ist kein Typ von gestern – er ist im Heute und überall: ein Guru, ein Seelen-fänger, der Heil verspricht und den eigenen Vorteil sucht. Hunderttausende gehen ihm immer noch auf den Leim. Die zeitlose Komödie „Tartuffe“ von Molière ist am Montag, 21. November, ab 19.45 Uhr mit Jörg Pleva in der Hauptrolle zu sehen, und zwar im STADEUM Kultur- und Tagungszentrum als Produktion des Euro-Studio-Landgraf.

Die Inszenierung ist hoch besetzt: Jörg Pleva ist Tartuffe, Peter

Schmidt-Pavloff schlüpft in die Rolle des Orgon, Jana Rudwill spielt dessen Gattin und Marlise Fi-scher die Zofe Dorine. Als „geniales Lustspiel gegen die Heuchelei“ bezeichnete Friedrich Dürrenmatt die rasante Komödie.

Der Inhalt ist schnell erzählt: Orgon, gestresster Manager, lässt – kaum zu Hause – Aktentasche und Managermaske fallen, reißt sich den Schlips herunter, hüllt sich in eine Kutte, modelt Stimme und Habitus vom Befehlston in Sanftmut und begibt sich in die tröstenden Hände seines Hausfreundes Tartuffe.

Ehefrau Elmire, Sohn Damis, Tochter und Schwager verfolgen die Verwandlung fas-sungslos. Die einzige, die energisch rebelliert, ist das Dienstmädchen Dorine. Wie die Made im Speck sitzt Tartuffe bei Orgon, frisst sich durch und probiert seine Ver-führungskünste an Elmire.

Als ihm Damis davon berichtet, glaubt ihm Orgon nicht, wirft ihn aus dem Haus, ent-erbt ihn und überschreibt Tartuffe sein ganzes Vermögen. Nun lernt der Verblendete den wahren Tartuffe kennen: Er wird Zeuge, wie der Tugendsame Elmire bedrängt und hört mit an, wie sich Tartuffe über seine Leichtgläubigkeit lustig macht. Jetzt schickt sich Tartuffe an, Orgon und die seinen aus dem eigenen Haus zu verjagen.

Vor über 340 Jahren uraufgeführt sorgte die Komödie für allerhand Trubel. Molière selbst spielte 1664 im Schloss von Versaille den Orgon. Fanatische Kleriker hetzten am Hof gegen den Autor, sein Stück sei gegen die Religion gerichtet. Sie erwirkten ein Verbot des „Tartuffe“. Ein Theologe forderte sogar die Verbrennung Molières. Der schlug eine entschärfte Version seiner Komödie vor, doch dauerte es fünf Jahre (alle Gegner des Dramatikers waren mittlerweile gestorben), bis eine gemilderte Fassung freigegeben wurde.

Um 18:45 Uhr lädt das STADEUM zu einer kostenlose Einführung in der Konferenz-zone ein.

Karten für die Komödie sind erhältlich für 14,15 / 15,80 / 17,45 und 19,10 Euro unter Tel. 04141/409140, per Internet unter www.stadeum.de oder bei allen STADEUM-Vorverkaufsstellen.

Hinweis: Am Montag, 21. November, ist außerdem um 17.30 Uhr die Vernissage zur Ausstellung „Rot und ein paar andere Farben“ von und mit Monika Linnert.

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

RITTERLICHER HUMOR -- Das Stuttgarter Ballett zeigt "Don Quijote" im Opernhaus STUTTGART

In diesem Ballett von Maximiliano Guerra nach Miguel de Cervantes kämpft ein junges Paar um seine Liebe. Gleichzeitig begegnen wir Don Quijote als Träumer mit einem unglaublichen Durchhaltevermögen.…

Von: ALEXANDER WALTHER

UNENDLICHKEIT DER KLANGWELT -- Liederabend mit Benjamin Appl im Ordenssaal bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen

Die Nacht in all ihren geheimnisvollen Facetten stand im Mittelpunkt dieses bemerkenswerten Liederabends mit Benjamin Appl (Bariton), der auch bei Dietrich Fischer-Dieskau studierte, was man seinen…

Von: ALEXANDER WALTHER

KOSMISCHES KLANGGEFÜHL -- Gustav Mahlers achte Sinfonie mit dem Staatsorchester Stuttgart unter Cornelius Meister

In der im Jahre 1907 vollendeten Partitur der Sinfonie Nr. 8 in Es-Dur von Gustav Mahler fließen laut Paul Bekker "kosmisches Klanggefühl, sozialistischer Formwille, künstlerisches Ethos in eines.…

Von: ALEXANDER WALTHER

SIBELIUS' HULDIGUNG AN DIE VIOLINE -- Meisterkonzert 2.0 der Carl-Flesch-Akademie im Weinbrennersaal des Kurhauses Baden-Baden

Wieder präsentierten hoffungsvolle Talente der Carl-Flesch-Akademie im Kurhaus ihr Können. Zu Beginn musizierte Sae Ito (29) aus der Klasse von Mate Szücs das recht wenig bekannte Konzert für Violine…

Von: ALEXANDER WALTHER

UNSTERBLICHER SCHUBERT - Forellen-Quintett mit Simply Quartet & Friends im Ordenssaal bei den Schlossfestspielen LUDWIGSBURG

Zu den Höhepunkten in der Biographie des Simply Quartets mit Danfeng Shen (Violine), Antonia Rankersberger (Violine), Xiang Lyu (Viola) und Ivan Valentin Hollup Roald (Violoncello) gehören in der…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche