Obwohl nun ein ganz anderer Geist durch diese Räume weht: Unter der künstlerischen Leitung von Bartosz Szydłowski hat sich das Teatr Łaźnia Nowa zu einer der renommiertesten und experimentierfreudigsten Bühnen Polens entwickelt. Revitalisierung einer postindustriellen Arbeiterstadt, so nennt das der Theatermacher.
Auf einem großen Areal bietet er mit seinem Theater, aber auch mit Schmuckdesign, Malerei und Künstlercafés eine Kommunikations- und Kooperationsplattform für nationale wie internationale Künstler. Polen ist 2011 Nordrhein-Westfalens Partnerland. Bereits im November 2010 beginnt für das Theater Oberhausen eine internationale Theaterpartnerschaft mit dem Teatr Łaźnia Nowa aus Nowa Huta. Die Inszenierungen Moja Molinezja und Fakir werden die ersten Gastspiele sein, im Rahmen einer hoffentlich nachhaltigen Kooperation. Wir freuen uns sehr, Sie zu diesen beiden Abenden einladen zu können. Am
1.) Samstag, den 27. November 2010, 19.30 Uhr, im Großen Haus
Pawel Kamza
Moja Molinezja
Regie: Pawel Kamza
Bühne: Małgorzata Szydłowska
Choreografie: Iwona Olszowska
Livemusik: Joanna Słowińska, Jan Słowiński, Paweł Moszumański
Mit: Mateusz Janicki, Tomasz Radawiec, Tadeusz Ratuszniak, Olga Szostak, Edyta Torhan
Moja Molinezja wirft existenzielle Fragen auf: Wie sterben wir? In Würde, makellos, geliebt? Sind unsere Angehörigen in unserer Nähe, um unser Gesicht abzuwischen und uns fest in den Armen zu halten, wenn unsere Zeit kommt?
Wie fast alle Produktionen von Łaznia Nowa ist die Aufführung das Ergebnis eines Treffens mit dem wahren, lebendigen Menschen. Mit dem wahren Schmerz, mit dem realen, spürbaren Tod. Die Aufführung basiert auf Reportagen der Autorin Renata Radłowska und Gesprächen, die sie mit den Einwohnern Nowa Hutas führte. In polnischer Sprache mit deutschen Übertiteln
2.) Am Sonntag, den 28. November 2010, 18 Uhr, im Malersaal
Sławomir Mroźek
Fakir
Regie: Bartosz Szydłowski
Bühnenbild: Małgorzata Szydłowska
Bilder/Aufnamhen: Rafał Kosecki
Schnitt: Przemek Fik
Musik: Bartłomiej Krcha
Mit: Maria Bareła, Barbara Dziedzic, Agata Marzec, Dagmara
Waszkiewicz / Włodzimierz Barełowie, Stanisław Dziedzic,
Ryszard Słabczyński
Stummfilme, Livemusik, die Einwohner von Nowa Huta und einige Fragen zu den Erwartungen an einen Künstler, seine Rolle und sein Schicksal: Mit der Inszenierung dieser Erzählung fängt ein einjähriges Projekt aus Anlass von Sławomir Mroźeks 80. Geburtstag im Juni 2011 an, in dem Regisseure, Schauspieler, Audio- und Videokünstler szenische Lesungen seiner Texte vorbereiten. Die Form ist frei, nur dürfen die Texte nicht gekürzt oder verändert werden. Im Endeffekt werden im Lauf der Spielzeit 2010/11 elf Aufführungen entstehen. In polnischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Vor der Vorstellung gibt der künstlerische Leiter des Teatr Łaźnia Nowa, Bartosz Szydłowski, in Gestalt einer „Performativen Lecture“ Einblick in die Arbeits- und Spielweisen seines Theaters.
2011 wird das Theater Oberhausen zu einem Gegenbesuch nach Krakau reisen.