Für den Regisseur Stefan Pucher sind die Texte von Rolf Dieter Brinkmann seit vielen Jahren ständige Begleiter. Für Heiner Müller war Brinkmann das einzige Genie, das die deutsche Nachkriegsliteratur hervorgebracht hat. Der 1975 mit 35 Jahren verunfallte und als "Punk-Literat" verehrte Übervater der deutschen Popliteratur wird heute neu entdeckt. Sein Schreiben entstand sehr stark aus dem Sprechen heraus, was seine Texte nicht nur für die Bühne, sondern für unsere Zeit überhaupt noch interessanter macht. Brinkmann entwickelte neue Formen, Texte zu entwickeln und zu performen, die heute selbstverständlich sind.
Zusammen mit dem Schauspieler Alexander Scheer bringt der Regisseur nun ein Projekt auf die Pfauenbühne, das zum Teil auf diesen Texten beruht. Scheer wird zu nächtlicher Stunde vor dem Eisernen Vorhang der Pfauenbühne eine One-Man-Show bieten, in der er selbst live die Musik spielt.
Stefan Pucher war unter Christoph Marthaler Hausregisseur in Zürich. Zuletzt waren von ihm in der Spielzeit 2004/05 «Homo Faber» (eingeladen zum Theatertreffen) und «Matthäus Passion» zu sehen. Mit dem Schauspieler Alexander Scheer hat er in Hamburg «Othello» sehr erfolgreich inszeniert. Scheer ist auch vom Film bekannt, unter anderem aus «Sonnenallee» und kürzlich als Keith Richards in «Das wilde Leben» (einem Film über Uschi Obermeier). Die Videos erarbeitet Chris Kondek, der bereits verschiedentlich mit Stefan Pucher zusammengearbeitet hat.
Mit Alexander Scheer
Regie: Stefan Pucher