Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
THE RAKE’S PROGRESS vin Igor Strawinsky an der Oper FrankfurtTHE RAKE’S PROGRESS vin Igor Strawinsky an der Oper FrankfurtTHE RAKE’S PROGRESS vin...

THE RAKE’S PROGRESS vin Igor Strawinsky an der Oper Frankfurt

Premiere 20. Mai 2012, um 18.00 Uhr im Opernhaus. -----

Tom Rakewell schlägt das Angebot seines zukünftigen Schwiegervaters Trulove aus, ihm eine sichere Stellung zu beschaffen und damit die baldige Hochzeit mit seiner Tochter Ann zu ermöglichen. Obwohl er Ann aufrichtig liebt, lockt Tom die Aussicht auf Geld und Freiheit in die Großstadt London.

Begleitet wird er von dem mysteriösen Nick Shadow, der sich ihm als Diener anbietet und von einer Erbschaft erzählt, die ein verstorbener Onkel Toms hinterlassen habe. Der zurückbleibenden Ann verspricht Rakewell, sie baldmöglichst nachzuholen. In London gibt sich Tom hemmungslos allen sich bietenden Genüssen hin, findet jedoch keine Erfüllung. Ann ist ihrem Verlobten nachgereist, um ihm beizustehen, muss aber erkennen, dass ihr Bemühen erfolglos bleibt. Durch dubiose Geschäfte verliert Tom sein ganzes Geld. Da fordert Shadow seinen Lohn für die erwiesenen Dienste: Toms Seele. Dieser erhält noch eine letzte Chance, sich durch den Gewinn beim Kartenspiel zu retten.

 

Die unerschütterliche Liebe Anns lässt Tom tatsächlich wie durch Zauberei gewinnen, doch bevor Shadow verschwindet, lässt er Tom dem Wahnsinn anheim fallen. Im Irrenhaus erscheint Ann ein letztes Mal. Tom hält sich für Adonis und die Geliebte für Venus, dann schläft er ein. Ann versichert ihm ihre fortwährende Treue, folgt aber trotzdem dem Vater zurück nach Hause. Dem erwachten Tom bricht das Herz. Im Epilog treten alle Protagonisten nochmals auf und ermahnen die Zuschauer, dass Faulheit und Eitelkeit den Menschen anfällig machen für den Teufel.

 

1939 übersiedelte Igor Strawinsky (1882-1971) nach Amerika und trug sich seither mit Plänen zur Komposition einer englischsprachigen Oper, die sich erst acht Jahre später konkretisierten. Ausgelöst durch den Besuch einer Ausstellung des im 18. Jahrhundert entstandenen achtteiligen Kupferstich-Zyklus’ A Rake’s Progress von William Hogarth 1947 in Chicago – Hogarths Bilderfolge beleuchtet satirisch das gesellschaftliche Leben Londons seiner Zeit, Schauplätze sind die Casinos, Bordelle und die Irrenhäuser der Hauptstadt – setzte sich Strawinsky erneut mit diesem Projekt auseinander. Der Schriftsteller Wystan Hugh Auden verfasste zusammen mit Chester Simon Kallman das Libretto.

 

Strawinsky hingegen suchte und fand seine musikalischen Vorbilder in den Werken des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. So entstand eine Nummernoper im Geiste der „alten Meister“, vom Komponisten in seinem persönlichen, modernen Stil eingerichtet. Die Uraufführung fand 1951 unter der Musikalischen Leitung Strawinskys in Venedig statt, danach wurde das Werk rasch an den Bühnen der Welt nachgespielt. Die letzte Frankfurter Inszenierung besorgte Karl Kneidl 1983.

 

Die musikalische Leitung dieser Neuproduktion liegt bei Constantinos Carydis, der 2010/11 in Frankfurt einen überragenden Erfolg mit dem aus Purcells Dido and Aeneas und Bartóks Herzog Blaubarts Burg bestehenden Opern-Doppel feiern konnte. Axel Weidauer war von 2001 bis 2008 als Spielleiter an der Oper Frankfurt engagiert und ist mittlerweile als freischaffender Regisseur tätig. Aufmerksamkeit erregte er hier zuletzt 2007/08 mit Die Ausflüge des Herrn Brouček, seiner ersten Regiearbeit im Opernhaus. Frankfurt-Debütant Paul Appleby (Tom Rakewell) befindet sich im dritten Jahr seines Lindemann-Stipendiums an der New Yorker Metropolitan Opera, wo er kürzlich als Demetrius in dem Barockpasticcio The Enchanted Island auftrat. Angeführt von Brenda Rae (Ann Trulove) und Simon Bailey (Nick Shadow) sind alle übrigen Partien mit Mitgliedern des Ensembles der Oper Frankfurt besetzt.

 

Text von W. H. Auden und Chester Simon Kallman

In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

 

Musikalische Leitung: Constantinos Carydis

Inszenierung: Axel Weidauer

Bühnenbild: Moritz Nitsche

Kostüme: Berit Mohr

Licht: Joachim Klein

Dramaturgie: Agnes Eggers

Chor: Matthias Köhler

 

Trulove: Alfred Reiter

Ann Trulove: Brenda Rae

Tom Rakewell: Paul Appleby

Nick Shadow: Simon Bailey

Mother Goose: Barbara Zechmeister

Baba the Turk: Paula Murrihy

Sellem: Peter Marsh

Keeper of the madhouse: Vuyani Mlinde

 

Chor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester

 

Weitere Vorstellungen: 24., 26., 28. Mai, 1., 3., 9. Juni 2012

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

 

Karten bei den unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 20 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑