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THEATER BIELEFELD: IL TRITTICO - Drei Operneinakter von GIACOMO PUCCINI

PREMIERE 29.04.16, 19:00 Uhr, Stadttheater. -----

Gleich drei Einakter von Giacomo Puccini. Die dramatische Eifersuchtsgeschichte in Il tabarro und die irrwitzige Erbschaftskomödie Gianni Schicchi waren bereits mehrfach auf der Bielefelder Opernbühne zu erleben, doch das sogenannte Triptychon noch nie. Insofern kann diese Produktion als kleine Bielefelder Erstaufführung bezeichnet werden, die mit Suor Angelica in der Mitte nun erstmals dem hiesigen Publikum das große Ganze dieses Werkes präsentiert.

Düster, trostlos und ohne Ausweg scheint das Leben der (vergebens) Liebenden in der stark vom Verismus geprägten Tragödie Il tabarro, die mit aller Brutalität die Welt des Tötens und Sterbens in einer gescheiterten Gesellschaft exponiert.

Gegensätzlich und aufgrund der äußeren religiösen Form nahezu unwirklich, offenbart sich das lyrisch-dramatische Leiden der Suor Angelica, die wegen eines unehelichen Kindes ihr Leben nun in den Zwängen einer klösterlichen Frauenwelt verbringt. Die Nachricht vom Sterben des Kleinen löst Wahn und Fesseln – hier ist der Tod Verklärung und Erlösung in einem.

Ganz der Commedia-dell'arte-Tradition verpflichtet löst in der skurrilen Komödie Gianni Schicchi das Ableben von Buoso Donati ein absurdes Spiel zwischen den geldgierigen Verwandten aus – ein Schabernack, der fasziniert: schwarzhumorig und entlarvend.

Große Emotionen, verpackt in Geschichten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, versehen mit der leidenschaftlichen Musik Puccinis, stehen im Zentrum des Abends, bestätigen die Unteilbarkeit der Opern und erheben das Triptychon zu einem besonderen, weil universellen Erlebnis, wie es kaum ein

anderer Opernabend vermag. Jedes Werk für sich ist eine zwingende, beinahe erschütternde Erfahrung – doch nur in ihrer von Puccini bestimmten Konstellation ergeben sie den einen gedanklichen Überbau: die breite Reflexion des Todes, mal dunkel, mal verstörend, mal erheiternd.

Libretti von Giuseppe Adami (Il tabarro nach dem Schauspiel La Houpelande) sowie von Didier Gold und Giovacchino Forzano (Suor Angelica und Gianni Schicchi, letzteres nach einer Episode aus La Divina Commedia von Dante Alighieri)

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung

Alexander Kalajdzic

Inszenierung

Maximilian von Mayenburg

Bühne

Stephan Prattes

Kostüme

Ursula Kudrna

Dramaturgie

Daniel Westen

Choreinstudierung

Hagen Enke

Mit Evgueniy Alexiev // Michaela Ataalla // Nohad Becker // Annika Brönstrup // Yun Geun Choi // Christin Enke-Mollnar // Orsolya Ercsényi // Patricia Forbes // Lianghua Gong // Franziska Hösli // Cornelie Isenbürger // Tae Woon Jung // Vuokko Kekäläinen // Yoshiaki Kimura // Eteri Kochodze // Sarah Kuffner // Lutz Laible // Seung- Koo Lim // Hasti Molavian // Caio Monteiro // Martin Mühle // Nienke Otten // Moon Soo Park // Daniel Pataky // Evelina Quilichini // Ramon Riemarzik //

Dina Rose // Bogdan Sandu // Elena Schneider // Katja Starke // Frank Dolphin Wong // u. a.

Bielefelder Opernchor

Bielefelder Philharmoniker

Die nächsten Termine

05.05., 08.05., 11.05.,

26.05., 04.06., 01.07.,

05.07., 08.07.16

Karten

0521 / 51 54 54

www.theater-bielefeld.de

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