Pagliacci: Tonio liebt Nedda. Nedda liebt Silvio, ist aber mit Canio verheiratet. Am Ende gibt es zwei Tote.
Cavalleria Rusticana: Turridu liebt Lola, die mit Alfio verheiratet ist. Santuzza liebt Turridu. Am Ende wird einer erstochen. –
Äußerlich geht es um nichts anderes als um Liebe und Eifersucht, um »sex and crime«. Doch die Vorgänge werden gleichsam unter ein Brennglas gelegt und in seltener Kompromisslosigkeit verdichtet. Pagliacci und Cavalleria Rusticana bieten – vor allem dank der hohen Dosis Italianità in der Musik – spannende Unterhaltung mit Gänsehautgarantie.
Zugleich loten beide Werke die dunkle Doppelmoral einer dörflichen Gesellschaft aus, die unter dem dicken Deckmantel von Religion und Tradition alles dafür tut, zwischenmenschliche Probleme nicht in den Griff zu bekommen. Die Gesetze von Ehre, Kirche und Kneipe geben jedem und jeder seine Rolle: Wehe, wenn der Kodex gebrochen wird. Dann wird das Spiel zu blutigem Ernst (Pagliacci), dann folgt auf den Biss ins Ohr das tödliche Duell (Cavalleria Rusticana).
PAGLIACCI (DER BAJAZZO) Ruggero Leoncavallo
Drama in zwei Akten und einem Prolog // Libretto vom Komponisten
CAVALLERIA RUSTICANA Pietro Mascagni
Melodramma in einem Akt nach den Scene popolari von Giovanni Verga // Libretto von Giovanni Targioni-Tozzetti und Guido Menasci
In italienischer Sprache mit deutschen Übertexten
Musikalische Leitung Alexander Kalajdzic
Inszenierung Ansgar Weigner
Ausstattung Markus Pysall
Choreinstudierung Hagen Enke, Olga Kisseleva
Dramaturgie Uwe Sommer
Mit Mikael Babajanyan, Daniel Billings, Albert Bonnema, Melanie Forgeron, Melanie Kreuter, Sangjun Lee, Sünne Peters, Paul O’Neill, Sabine Paßow; Bielefelder Opernchor; Extrachor des Theater Bielefeld; Chorinis; Bielefelder Philharmoniker