Die politische Realität bricht über die emotionale Genese des Paares in Gestalt des Polizeichefs Scarpia wie eine Sturmflut herein: Alle Beteiligten werden in einen Strudel der Obsessionen und Machtspiele gezogen, stets die eigene Identität neu befragend, die Grenzen der oktroyierten Werte sprengend.
Mit Tosca verneint Puccini den konventionellen Begriff der Oper: Der aus der Vorlage entnommene literarische Verismo verbindet sich mit der großen Melodie des Meisters; die Schicksalshaftigkeit, die Unentrinnbarkeit und die Visionen großer Liebe paaren sich auch musikalisch mit einer realgesellschaftlichen Härte. Tosca ist Tragödie, Krimi, Psychogramm, Gesellschaftsbild!
Der Regisseur Sebastian Bauer stellt die Kunstfigur »Tosca« zur Diskussion, sucht nach der Dialektik ihrer Wünsche, ihres Seins, ihrer Präsentation. Ein junger, dynamischer sowie unverbrauchter Blick auf eines der emotionalsten Werke der Musikgeschichte.
Melodramma Eroi-Comico in 3 Akten // Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica, basierend
auf Victorien Sardous Drama La Tosca // In italienischer Sprache mit deutschen Übertexten
Musikalische Leitung Alexander Kalajdzic
Inszenierung Sebastian Bauer
Bühne Michael Graessner
Kostüme Kathi Maurer
Choreinstudierung Hagen Enke
Dramaturgie Daniel Westen
Mit Evgueniy Alexiev/Frank Dolphin Wong // Mark Coles // Lianghua Gong // Soojin Moon // Paul O’Neill // Moon Soo Park // u. a. // Bielefelder Opernchor // Extra-Chor // Chorinis //
Bielefelder Philharmoniker