Reihenweise lässt sie Männer über die Klinge springen, spielt sie Liebhaber gegeneinander aus, ersetzt, scheinbar skrupellos, den einen durch den anderen: Frank Wedekinds Lulu überschreitet moralische wie existentielle Grenzen, bis hin zur Selbstaufgabe, und bleibt doch dabei kaum fassbar. Denn sie ist doch mindestens so sehr Opfer wie Täterin, Lustobjekt mindestens so sehr wie Verführende, und das von Kindheit an.
Frank Wedekind (1864-1918) arbeitete mehr als 20 Jahre lang an den verschiedenen Fassungen des Werkes, das tief in die Abgründe der bürgerlichen Psyche und Gesellschaft blicken lässt.
Markus Dietz, 1961 geboren, besuchte die Hamburger Schauspielschule und war zunächst mehrere Jahre als Schauspieler tätig. Seit 1990 inszeniert er sowohl im Schauspiel als auch im Musiktheater, u.a. in Leipzig, Magdeburg, Potsdam, am Schauspielhaus Bochum und an der Staatsoper Stuttgart.
Am THEATER BONN inszenierte er im Schauspiel DIE LETZTEN von Maxim Gorki und zuletzt in der Oper DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL.
Mit Anastasia Gubareva (Lulu), Vanessa Mecke, Evamaria Salcher, Christine Schönfeld; Ralf Drexler, Birger Frehse, Hannes Hellmann, Arne Lenk, Konstantin Lindhorst, Nico Link, Falilou Seck, Heiner Stadelmann