Müller ist als einer der wichtigsten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts mit seinen Texten wieder hochaktuell. Seiner Theorie nach ist in der Geschichte ein ständiges Wiederkehren der Gewalt und somit eine historische Stagnation zu beobachten. Seine Utopie war der Ausbruch aus dem Bestehenden. Diese Forderung sieht das Theater Bremen in einer Zeit, in der die Konstruktionen freier Marktwirtschaft ins Wanken geraten und sich selbst zu demontieren drohen, als dringend notwendig an.
Die Regisseurin geht in der Inszenierung der Frage nach, wie der Einzelne sich in der Gesellschaft des politischen Umbruchs und wirtschaftlicher Unsicherheit noch verorten kann. Der Brauhauskeller wird dabei zu einem Ort des Forschens und Entdeckens.
„Heiner Müller Material 1&2“ ist Alice Buddebergs dritte Arbeit am Theater Bremen. Zuvor inszenierte sie 2008 „Der Menschenfeind“ von Molière und 2007 Lukas Holligers Uraufführung „Angst verboten“.
Besetzung: Siegfried W. Maschek, Guido Gallmann, Sven Fricke, Franziska Schubert
Weitere Termine: 21. und 31. Oktober, 14. November, 6. und 12. Dezember; Vorstellungsbeginn jeweils 20.30 Uhr