Die Geschichte vom »Ritter von der traurigen Gestalt« und seinem treuen Begleiter Sancho Pansa, die auf der Suche nach Abenteuer durch die Lande reiten, um sich im Kampf um Ehre, Tugend und Gerechtigkeit gegen alle Widrigkeiten des Alltags zur Wehr zu setzen, übte einen enormen Einfluss auf Schriftsteller, Komponisten und Maler bis in die heutige Zeit aus. Vor allem das Musiktheater hat sich diesen Stoff zu eigen gemacht, so entstanden während der letzten 250 Jahre über 25 Opern mit dem Mann von La Mancha als ih-rem Titelhelden. Zu einem Klassiker des Broadway-Theaters wurde das 1965 uraufgeführte Musical von Mitch Leigh, Dale Wasserman und Joe Darion, das in seiner New Yorker Originalproduktion weit über 2000 Vorstellungen erlebte, gleich mit fünf Tony Awards, unter anderem für das beste Musical und die beste Musik, ausgezeichnet wurde und in der Verfilmung mit Sophia Loren und Peter O’Toole weltweit die Herzen eroberte.
Frei nach seinem Credo, dass Tatsachen die größten Feinde der Wahrheit sind, träumt der unerschütterliche Phantast Don Quixote seinen »impossible dream«. Er bekämpft den un-schlagbaren Feind, erträgt den untragbaren Kummer, stürmt vor, wo der Tapferste flieht, bricht das unrechte Recht und reicht noch mit den müdesten Armen nach den unerreich-baren Sternen. Dies stets zu Ehren der zu seiner Dame er-korenen Dulcinea und immer in der festen Überzeugung, dass dadurch die Welt ein kleines Stück besser werde.
Der katalanische Regisseur Joan Anton Rechi will mit dem »Mann von La Mancha« am Theater Freiburg keine typische Inszenierung eines Broadway-Musicals zeigen. Vielmehr richtet er seinen Blick auch auf die verschiedenen Kli-schees über Spanien, einem Land, das, wenn man Cervantes Glauben schenken darf, anscheinend von Verrückten bevölkert wird – oder vielleicht doch bloß von »Männern mit Fantasie«? Denn wo sich Musicals normalerweise in ihren verschiedenen Aufführungen kaum unterscheiden, nähert sich der Regisseur »seinem« Mann von La Mancha, indem er die Handlung in die heutige Welt verlegt und Don Quixote 400 Jahre nach seiner Zeit den Besuchern eines Festes begegnen lässt. Dabei geht es Joan Anton Rechi auch um die Frage, welche Auswirkungen der historische Mann von La Mancha auf das Leben in der heutigen Welt hat und zeigt uns hierbei – fernab von der Glitzerwelt des Broadways – seine eigene Interpretation dieses urspanischen Stoffes.
Musikalische Leitung Johannes Knapp
Regie Joan Anton Rechi
Bühnenbild Alfons Flores
Kostüme Ingo Krügler
Beleuchtung Michael Philipp
Dramaturgie Andri Hardmeier
Studienleitung Thomas Schmieger
Don Quixote Tomas Möwes
Sancho Roberto Gionfriddo
Dulcinea Melanie Lüninghöner
Tenorio Ricardo Frenzel
Carrasco Matthias Flohr
Wirt Jörg Golombek
Barbier Ulrich Himmelsbach
Maria Anja Jung
Antonia Kyoung-Eun Lee
Philharmonisches Orchester Freiburg
Weitere Vorstellungen im Großen Haus:
Do. 4.12. / Do. 11.12. / Mi. 17.12.2008, jeweils 19.30 Uhr
Mi. 31.12.2008, 15 Uhr & 19 Uhr (Silvestervorstellung)
Sa 17.1./ Fr 30.1./ Sa 31.1., jeweils 19.30 Uhr, So 25.1., 15.00 Uhr
Weitere Vorstellungen bis Ende März 2009 sind in Planung.