Auch wenn man unter der Hand zugeben muss, dass sie schon nicht schlecht sind, diese flotten Weisen, die der missratene Sprössling da nach Hause bringt. Und ein Happy End lässt sich schließlich ganz leicht erreichen, wenn die künstlich aufrechterhaltenen Schranken der Konventionen fallen und mit ihnen die Lügenfalle einer Doppelmoral.
Emmerich Kálmán gelingt mit seiner »Csárdásfürstin« am Vorabend des 1. Weltkrieges mit spitzer Feder ein gleichermaßen ironisch-böses, tiefsinnig-melancholisches und lustvoll-beschwingtes Sittengemälde einer angekränkelten Gesellschaft, die den Zusammenbruch latent spürt und noch nicht spürt.
Musikalische Leitung: Gerhard Markson / Regie: Frank Hilbrich / Bühne: Volker Thiele
Kostüme: Gabriele Rupprecht / Chor: Bernhard Moncado / Choreografie: Moira Fetterman
Dramaturgie: Dominica Volkert
Mit: Helga Eggert, Jana Havranová/Christina Bock, Sigrun Schell; Frank Albrecht, Wojciech Alicca, Victor Calero, Roberto Gionfriddo, Christoph Waltle/Michael Suttner