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Theater Kiel: RINALDO von Georg Friedrich Händel

Premiere 9. Okt.2010 | 20 Uhr | Opernhaus

 

Der Kreuzritter Rinaldo ist im Gefolge Gottfried von Bouillons ins Heilige Land gezogen. Doch seine Geliebte Almirena gerät in Gefangenschaft der muslimischen Zauberin Armida und wird zum Spielball der feindlichen Lager.

Der Kampf der Kulturen wird für Rinaldo zum Kampf um seine Liebe...

Christentum contra Islam – an Aktualität mangelt es dem Grundkonflikt in

RINALDO in der Tat nicht. Die Kieler Inszenierung will die aktuellen islamophoben Tendenzen satirisch hinterfragen und mit viel Humor einen säkularen Blick auf den zentralen Religionskonflikt werfen. Unterhaltung garantiert Händels jugendfrische Musik, die u.a. den Hit „Lascia ch’io pianga“ bereithält, den nicht zuletzt Lars von Trier für seinen Film „Antichrist“ verwendet hat.

 

1711 feierte RINALDO seine Uraufführung in Händels Wahlheimat London. Nun macht sich Händels Londoner Erstlings-Erfolg auf, genau 300 Jahre später auch erstmals das Kieler Publikum zu erobern.

 

Wieder Händel-Glück für Kiel: Mit RINALDO setzt die Oper Kiel nach ALCINA und JULIUS CÄSAR die Reihe der wichtigen Händelopern fort. Regie führt diesmal Thomas Enzinger, der nach seiner umjubelten ITALIENERIN IN ALGIER nun zum ersten Mal eine Barockoper inszeniert. In der Titelrolle ist wieder der italienische Countertenor Antonio Giovannini (unser Julius Cäsar) zu bewundern, diesmal noch von seinen Kollegen Terry Wey und Roland Schneider unterstützt. Heike Wittlieb spielt nach ihrer gefeierten Alcina wieder eine Händel-Zauberin: Armida.

 

Regie: Thomas Enzinger | Ausstattung: TOTO

Musikalische Leitung: Rubén Dubrovsky

Choreografie: Preslav Mantchev

 

Mit: Şen Acar, Emil Bruland, Amira Elmadfa, Stefanie Fischer, Antonio Giovannini / Terry Wey, Ed-ward James Gottschall, Rebekka Reister / Hanna Zumsande, Terry Wey / Roland Schneider,, Heike Wittlieb, Kyung-Sik Woo,

 

Das Produktionsteam:

 

Rubén Dubrovsky (Musikalische Leitung):

Rubén Dubrovsky hat sich in Kiel in der letzten Spielzeit als Dirigent von Händels JULIUS CÄSAR vorgestellt. Der ausgebildete Cellist wurde als Sohn einer polnisch-italienischen Künstlerfamilie in Buenos Aires geboren. Er stu-dierte zunächst am Conservatorio Nacional in Buenos Aires und von 1990 bis 1995 an der Musikhochschule Detmold. Wichtige Ergänzungen seiner Aus-bildung waren Violoncellokurse bei Bernhard Greenhouse, Kammermusik bei Eberhard Feltz und Dirigieren bei Mario de Rose.

Mit dem von ihm gegründeten Bach Consort Wien tritt er seit 2005 zweimal pro Saison im Wiener Musikverein auf. Weitere Einladungen führten ihn und das Ensemble in das Brucknerhaus Linz, den Palau de la Música Barcelona, den Lisinski Saal Zagreb, zum Festival RheinVokal, Festival für Alte Musik St. Pölten, Donau Festival.

2008 gab er in der Neuproduktion von Vivaldis ORLANDO FURIOSO an der Oper Bonn sein eindrucksvolles Debüt als Operndirigent und debütierte au-ßerdem am Palau de les Arts Valencia mit der Neuproduktion von Vincente Martin y Solers Oper L′ARBORE DI DIANA. Damit hat er sich auf Anhieb als einer der spannendsten neuen Dirigenten auf dem Barock/Klassik-Sektor empfohlen.

 

Thomas Enzinger (Regie):

Thomas Enzinger, geboren in Wien, arbeitet als Regisseur für Musik- und Sprechtheater im gesamten deutschsprachigen Raum.

Darüber hinaus ist er Gründer und Leiter der erfolgreichen Operettenfestspiele in Schönebeck / Elbe bei Magdeburg.

Thomas Enzinger schreibt Theaterstücke und Kabarettprogramme und ist Au-tor und Regisseur zahlreicher TV-Produktionen.

Derzeit laufen seine Inszenierungen u. a. an der Wiener Volksoper, am Staats-theater Braunschweig, am Salzburger Landestheater, am Theater Thüringen und im Wiener Metropol.

Als Schauspieler war er u. a. am Theater in der Josefstadt, bei den Wiener Festwochen und im berühmten Wiener Kabarett Simpl engagiert und spielte in Serien wie „Kommissar Rex“, „Die Neue“ und „Medicopter“.

Für seine Arbeit erhielt er mehrere Preise.

 

Preslav Mantchev (Choreografie):

Preslav Mantchev stammt aus Bulgarien. Seine Ausbildung erhielt er an der Staatlichen Ballettschule in Sofia. Engagements führten ihn zunächst als So-listen zum bulgarischen Staatsballett, zum Ballett Bern und an das Ballett-Mainz.

Er tanzte u.a. Choreografien von George Balanchine, Hans van Manen und Martin Schläpfer und war Finalist bei den Wettbewerben in Varna und Osaka.

Seit der Spielzeit 2003 | 2004 gehört Preslav Mantchev zum Kieler Ballett. In der Choreografie ONAGER von Lars Scheibner tanzte er die Hauptrolle, die eigens für ihn kreiert wurde.

 

Antonio Giovannini (Gastsänger – Rinaldo):

Der 1980 geborene Countertenor Antonio Giovannini, Gewinner des Interna-tionalen Gesangswettbewerbs Iris Adami Corradetti 2008, sammelte seine ers-ten sängerischen Erfahrungen als Knabensopran im Jugendchor der Scuola di Musica di Fiesole, wobei er auch solistisch am Teatro Comunale seiner Hei-matstadt Florenz auftrat. Am Konservatorium von Florenz studierte er Klavier bei Tiziano Mealli und Gesang bei Silvia Bossa.

Sein professionelles Bühnendebüt gab er 1999 in der Titelrolle der wiederent-deckten Cavalli-Oper ELIOGABALO am Teatro San Domenico in Crema. In Venedig folgte Vivaldis ORLANDO FINTO PAZZO.

Als Gewinner des Wettbewerbs des CittàLirica Opera Studio gestaltete er 2004 die Partie des Oberon in Brittens A MIDSUMMER NIGHT′S DREAM in Pisa, Lucca und Livorno. 2006 debütierte er in Azio Corghis IL DISSO-LUTO ASSOLTO an der Mailänder Scala, im folgenden Jahr war er in L’ORFEO beim Festival di Cremona Claudio Monteverdi und als Miles in Brittens THE TURN OF THE SCREW am Cremoneser Teatro Ponchielli zu hören. Nach seinem Debüt bei den Salzburger Festspielen in Niccolò Jommel-lis DEMOFOONTE unter Riccardo Muti war er 2009 u.a. dreimal mit Händel zu erleben: im "Messiah" am Teatro Comunale di Bologna, in Händels AG-RIPPINA unter Alan Curtis am Teatro Real in Madrid und bei uns in Kiel in der Titelrolle von JULIUS CÄSAR. Nun kehrt er als Rinaldo an die Förde zu-rück.

 

Terry Wey (Gastsänger – Eustazio, Rinaldo):

Terry Wey wurde 1985 in Bern/Schweiz geboren und erhielt seine Ge-sangsausbildung als Solist der Wiener Sängerknaben bei Silvija V. Purchar sowie später bei Kurt Equiluz und Christine Schwarz. Über erste Auftritte mit dem Clemencic Consort unter René Clemencic 2003 fand der junge Preisträ-ger mehrerer Wettbewerbe (u.a. MIGROS-Genossenschaftsbund Zürich, Kärntner-Sparkasse Wörthersee Musikstipendium) rasch Anschluss an die in-ternationale Konzert- und Opernszene. Unter Dirigenten wie William Christie, Thomas Hengelbrock, Marc Minkowski, Riccardo Muti oder Michael Hofstet-ter, mit Originalklangorchestern wie dem Balthasar-Neumann-Ensemble, Les Arts Florissants oder Les Talens Lyriques war er bei bedeutenden Festivals und Konzertsälen zu Gast, u.a. im Musikverein Wien, Salzburger Festspiele, Barbican Centre London, Salle Pleyel Paris, Festspielhaus Baden-Baden, Lin-coln Center New York, Schwetzinger Festspiele, Lucerne Festival, Ludwigs-burger Schlossfestspiele oder Styriarte Graz. An Opernhäusern wie dem Thea-ter an der Wien, Teatro Real Madrid, Théatre des Champs-Elysées Paris oder der Staatsoper Stuttgart interpretierte er bereits unterschiedlichste Opernpar-tien von Monteverdi, Händel, Vivaldi und Britten, in Zusammenarbeit mit be-deutenden Regisseuren wie Nicolas Brieger, Pierre Audi oder Pier Luigi Pizzi. Seine Diskografie umfasst neben den fünf bereits erschienenen Cinquecento-CDs auch eine Reihe solistischer Aufnahmen, unter anderem Bachs H-Moll-Messe unter Marc Minkowski (naive, 2008). In Kiel gastiert Terry Wey als Eustazio und Rinaldo in Händels RINALDO.

 

Roland Schneider (Gastsänger – Eustazio):

Roland Schneider wurde 1979 in Wetzlar geboren und absolvierte zunächst eine Ausbildung im Einzelhandel. 2004 begann er sein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Theater in München bei Professor Gabriele Fuchs. Zurzeit ist er Student der Meisterklasse.

Als Mitglied der Bayerischen Theaterakademie August Everding war der Countertenor in zahlreichen Partien zu erleben. Als GIULIO CESARE IN EGITTO von Händel, als RADAMES in der Kammeroper von Peter Eötvös, als Ruggiero in Vivaldis ORLANDO FURIOSO, als Prinz Orlofsky in der FLEDERMAUS, in DIE NACHT von Einar Schleef, als Mephisto in AVEN-TURE FAUST (UA) von Jan Müller-Wieland und in THE FAIRY QUEEN von Henry Purcell. Mit dem Ensemble Opera Incognita kam die venezianische Serenade ANDROMEDA LIBERATA mit Roland Schneider in der Rolle des Perseo zur Aufführung.

Konzerte und Gastspiele führten Roland Schneider nach Istanbul, zum Doni-zettifestival nach Bergamo, zur Ruhrtriennale in Essen, zu den Händelfest-spielen nach Halle, zum Sommer in Stuttgart auf Schloss Solitude und zuletzt zum Cantiere internationale d′Arte in Montepulciano.

Mit dem Orchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Thomas Kalb sang er die Partie des Marsianers in DIE DREI KOSMONAUTEN (UA) von Wilfried-Maria Danner. ORPHEUS UND EURYDIKE von Christoph Willibald Gluck in der Fassung von Hector Berlioz interpretierte er mit dem Rundfunksinfonieorchester Berlin unter dem Dirigat von Steffen Tast im Rahmen von Dorf macht Oper in Klein Leppin.

Bei den Symphonikern in Bad Reichenhall konzertierte Roland Schneider in dem Händel-Pasticcio SCIPOLO. In Ingolstadt sang er mit dem Georgischen Kammerorchster Werke von Simon Mayr; regelmäßig singt er Konzerte zu-sammen mit der Johann-Adolph-Hasse-Gesellschaft.

Roland Schneider arbeitete mit Anna Viebrock, Christoph Nel, Renate A-ckermann, Christian Pade, Mira Ebert, Hendrik Müller Andreas Wiedermann, Thomas Krupa, Michael Hofstetter, Christoph Hammer, Barbara Rucha, Caro-la Obermüller, Christoph Mayer und Marco Angius. Er absolvierte Kurse bei Ralf Popken und Rudolf Piernay, studiert in der Liedklasse von Donald Sul-zen und wurde von Céline Dutilly unterrichtet.

Für das Online Magazin U21 - Das Verhör des Bayerischen Rundfunks ent-stand ein Interview mit Roland Schneider, darüber hinaus trat er in der Klas-siklounge am Lenbachplatz auf. Für Deutschlandradio Kultur entstand das Portrait Heldengesang in höchsten Tönen.

Engagements führen Roland Schneider in der kommenden Zeit unter anderem an die Opernhäuser in Kiel und Frankfurt am Main sowie an das Gewandhaus in Leipzig.

 

Und vieles mehr unter: www.theater-kiel.de

 

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