Für ihre herausragenden Verdienste um das deutschsprachige Theater zeichnet die Stiftung Preußische Seehandlung die Schauspielerin Sophie Rois mit dem Theaterpreis Berlin 2012 aus.
Die Entscheidung über die Auszeichnung traf die Preisjury, der der Intendant der Berliner Festspiele, Dr. Thomas Oberender, die Theaterkritikerin Christine Wahl und der Intendant des Hans-Otto-Theaters Potsdam, Tobias Wellemeyer, sowie mit beratender Stimme die Leiterin des Berliner Theatertreffens, Yvonne Büdenhölzer, angehören.
In der Jurybegründung heißt es: "Sophie Rois schuf durch ihre Arbeit seit zweieinhalb Jahrzehnten einen unverkennbaren Ton innerhalb der zeitgenössischen Theater- und Filmwelt. Ihre Darstellungskunst verbindet angstfreie Intelligenz und gesetzte Form, deren berührende Unmittelbarkeit immer reflektiert und abenteuerlich zugleich ist.
In schönster Weise förderte die Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Frank Castorf, René Pollesch, Christoph Schlingensief, Christoph Marthaler oder Luc Bondy das Erblühen ihrer eigenen, unverkennbaren Tonalität. Ihr Spiel und ihre Stimme sind rau und zart, feinsinnig und vehement zugleich, stets spröde und bezaubernd.
In der Sache zeigen ihre Figuren radikal Haltung, verbunden mit einer hohen Beweglichkeit ihrer Perspektiven und darstellerischen Mittel. Und all das wird von Jahr zu Jahr immer reifer und raffinierter und macht längst Schule. So wurde die Österreicherin Sophie Rois inmitten der Berliner Theaterlandschaft zu einem Beispiel dafür, was die Stadt zur Metropole macht: Jenen Glamour, der auf Brüchen beruht und das Widerstreitende spielerisch als das Zusammengehörende zeigt."
Der mit 20.000 Euro dotierte „Theaterpreis Berlin“ wird wieder im Rahmen des Berliner Theatertreffens vom Regierenden Bürgermeister und Vorsitzenden des Rates der Stiftung Preußische Seehandlung Klaus Wowereit verliehen.
Die Preisverleihung findet am 5. Mai 2012 um 12.00 Uhr im Haus der Berliner Festspiele statt: als Matinee, die Kollegen der Preisträgerin ausrichten. Alle Theaterfreunde sind herzlich dazu eingeladen. Der Eintritt ist frei; Anmeldungen bei der Stiftung sind erforderlich.