Im August 09 haben die Heidelberger Schauspieler Ute Baggeröhr und Frank
Wiegard, Regisseurin Nina Gühlstorff und Dramaturgin Nina Steinhilber die Koffer gepackt und sind nach Tel Aviv geflogen, um dort einen Theatersommer lang für das Projekt zu recherchieren.
Zusammen mit den beiden israelischen Schauspielern Hadas Kalderon und Michael Hanegbi hat das Team sich auf die Spuren der „Jeckes“ begeben und Familienangehörige dreier Generationen besucht, die eines miteinander und auch mit uns verbindet: Sie haben Wurzeln in Deutschland. Ziel der Reise
war es, durch sehr persönliche Geschichten und aus einer besonderen Perspektive, mehr über das deutsch-israelische Verhältnis heute zu erfahren.
Ausgehend von der Generation der Enkel, fanden in der Stadt und im Kibbuz, in Büros, Cafés und privaten Wohnzimmern fast fünfzig Gespräche statt. Es sind berührende, witzige, mutige und überraschende Berichte von einem Leben zwischen zwei Welten: Von Großeltern, die die Sprache ihrer Enkel nicht sprechen. Von der Ankunft in der Fremde und den Schwierigkeiten sich in einer neuen Umgebung zurechtzufinden. Von Wüstensand, Vorurteilen, kulturellen Gegensätzen und deutscher Erziehung. Von Heimweh und verschütteter Erinnerung. Von den inneren Widerständen, in ein Land zu
reisen, aus dem die Großeltern fliehen mussten und dem Stolz auf eine Kultur, die auch die Enkel geprägt hat. Von Schweigen, Wut und Hoffnung. Vom Blick zurück – und nach vorn in die ungewisse Zukunft einer vielleicht nie wirklich „normalen Beziehung“.
Regie Nina Gühlstorff,
Raum Noa Tsaushu & Asaf Koriat,
Dramaturgie Nina Steinhilber,
Produktionsleitung Jenny Flügge,
Künstlerische Beratung & Ausstattung Sebastian Hannak
Mit Ute Baggeröhr, Hadas Kalderon, Michael Hanegbi, Frank Wiegard
Premiere: 21.1., 20.00, ca. 1 ½ Std., zwinger1
weitere Vorstellungen: 23. & 24.1. und 29.4. (voraussichtlich)