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Thomas Bockelmann bleibt bis 2015 Intendant in Kassel

Thomas Bockelmanns Vertrag als Intendant des Staatstheaters Kassel ist bis 2015 verlängert worden. Das gaben Ministerialdirigent Günter Schmitteckert, Abteilungsleiter Kultur und Kunst beim Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, und Thomas-Erik Junge, Bürgermeister und Kulturdezernent der Stadt Kassel, am Dienstag, 11. März, auf einer Pressekonferenz zum Spielplan 2008/09 bekannt.

Rund 30 Premieren hat sich das Team um Thomas Bockelmann für die nächste Spielzeit vorgenommen, die unter dem Motto „Macht/Rausch“ vor allem um die Themen Grenzüberschreitung, Rausch der Macht und Macht des Begehrens kreisen.

Um dieses Spannungsfeld geht es auch gleich bei den ersten Premieren. Eröffnet wird die Saison am 4. September im Schauspiel mit Friedrich Hebbels „Judith“ (Regie: Volker Schmalöer) und am 6. September in der Oper mit Richard Strauss’ „Salome“ (Musikalische Leitung: GMD Patrik Ringborg, Regie: Gabriele Rech).

Im Musiktheater steht neben „Salome“, Mozarts „Don Giovanni“ (Regie: Volker Schmalöer) und Wagners „Der Fliegende Holländer“ (Musikalische Leitung: Patrik Ringborg, Regie: Lorenzo Fioroni) mit Donizettis „Lucia di Lammermoor“ auch die Belcanto-Oper schlechthin auf dem Spielplan. Die Titelpartie wird Nicole Chevalier singen, die seit der Spielzeit 07/08 Ensemblemitglied des Kasseler Staatstheaters ist. Weitere wichtige Opernproduktionen sind Francis Poulencs „Les dialogues des Karmélites“ (Musikal. Leitung: Patrik Ringborg, Regie: Reinhild Hoffmann), ein Kernstück der französischen Moderne auf dem Spielplan, und mit Händels „Hercules“ nach längerer Pause auch wieder eine Barockoper, für deren musikalische Leitung eigens als Gast Howard Arman engagiert wird.

Im Schauspiel wird das Staatstheater Kassel zwei Uraufführungen und zwei Erstaufführungen herausbringen: Thomas Bockelmann, der bereits zwei Stücke von Rebekka Kricheldorf uraufgeführt hat, wird ihr neuestes Stück „Das Ding aus dem Meer“ inszenieren (UA: 13.03.2009). Als zweite Uraufführung steht „Kaltes Land Heißes Land Heiliges Land“ (UA: 07.05.2009) des jungen Autors Benedikt Bernhard Haubrich auf dem Spielplan, ein Stück über die Suche nach Heimat, über die Hoffnung auf Selbstbestimmtheit und das Aushalten von Verantwortung und deren Konsequenzen. Inszenieren wird Patrick Schlösser.

Schirin Khodadadian inszeniert die Deutschsprachige Erstaufführung von Bernhard-Marie Koltés’ auf Dostojewskis Roman „Schuld und Sühne“ basierendes Stück „Trunkener Prozess“, das erst vor kurzem im Nachlass des französischen Dramatikers gefunden wurde (DSE: 12.09.2008). Als Deutsche Erstaufführung bringt das Kasseler Staatstheater „Volksgarten“ von Andreas Jungwirth auf die Bühne (DE: 30.10.2009).

Der gesamte Spielplan des Schauspiels schlägt einen Bogen von den Ursprüngen des Theaters über Klassiker bis hin zur Gegenwartsdramatik. Auf dem Spielplan stehen so u.a. mit Euripides’ „Bakchen“ eine der frühesten Auseinandersetzungen zum Thema Rausch oder Vernunft, Shakespeares „Hamlet“, Wedekinds „Frühlings Erwachen“, aber auch – als durchaus komische Annäherung an das Thema Macht/Rausch – „Der Drang“ von Franz-Xaver Kroetz und Elfriede Jelineks Trilogie „Macht Nichts“, die nicht zuletzt vom schwierigen Verhältnis zwischen Macht und Kunst erzählt.

Im Tanztheater hat Tanzdirektor Johannes Wieland zwei große Tanzabende geplant: Im Tanzabend I wird es um Geheimnisse und Wünsche als letztes Refugium in einer Zeit der permanenten Durchleuchtung gehen. Tanzabend II findet mit dem Staatsorchester Kassel statt und wird das Thema „Eltern“ und deren Machtausübung umkreisen.

Das Kinder- und Jugendtheater (KJT) hat sich fünf Premieren vorgenommen, darunter eine Uraufführung: Dieter Klinge, Leiter des KJT, hat nach zwei Märchen der Brüder Grimm für Kinder ab 6 Jahren „Das Stück vom Glück“ geschrieben (UA: 7.09.2008). Als Weihnachtsstück im Opernhaus folgt „Der Räuber Hotzenplotz“ in einer Inszenierung von Peter Seuwen. Für Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene steht „Amoklauf, mein Kinderspiel“, ein Stück, mit dem der junge Autor Thomas Freyer untersucht, was der Amokläufer an einer Erfurter Schule mit den eigenen Biographien zu tun hat.

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