Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
UNTERHALTUNGEN DEUTSCHER AUSGEWANDERTEN nach der Novelle von Johann Wolfgang von Goethe im THEATER BONNUNTERHALTUNGEN DEUTSCHER AUSGEWANDERTEN nach der Novelle von Johann Wolfgang...UNTERHALTUNGEN DEUTSCHER...

UNTERHALTUNGEN DEUTSCHER AUSGEWANDERTEN nach der Novelle von Johann Wolfgang von Goethe im THEATER BONN

Premiere 24 Nov 2016, 20:00 - HWerkstatt. -----

In seiner Novellensammlung lässt Goethe einige wohlhabende und gebildete Bürger zusammenkommen, die in den Nachwehen der Französischen Revolution ihre rheinischen Güter verlassen mussten. Der Zerfall jeglicher Kultur, besonders der Gesprächskultur, scheint offensichtlich.

 

Karl, der die französischen Verhältnisse befürwortet, und ein Geheimrat, der sich für die Wiederherstellung der alten Ordnung stark macht, geraten so heftig aneinander, dass an ein friedliches Zusammenleben nicht mehr zu denken ist. Wo ist nur die „gesellige Bildung“ geblieben? Wo die aufklärerischen Ideale, da man noch bemüht war, alles Verletzende im geselligen Zusammensein zu vermeiden? Von nun an sollen „belehrende und aufmunternde Gespräche“ unter sofortiger Vermeidung tagespolitischer Themen geführt werden. Vom gespenstischen Anfang steigern sich die Redebeiträge über sexuelle und moralische Erzählungen bis hin zur Erfindung eines kunstvoll gestalteten Märchens, das selbst als Höhepunkt den Beginn einer neuen friedlichen Zeit markiert.

 

Werden hier die Ignoranz gegenüber der Wirklichkeit und eine Vermeidung der politischen Auseinandersetzung beschrieben? Geht es um ein selbstgefälliges Sich-Einigeln des bildungsbürgerlichen Milieus? Oder zeigt der Text tatsächlich einen Weg, wie sehr uns Kunst, Literatur, Theater Halt geben können in schweren Zeiten?

 

Luise Voigt, 1985 geboren, ist Regisseurin, Autorin und Medienkünstlerin. Sie studierte am Institut für Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen und arbeitet sowohl in der freien Theaterszene, am Stadt- und Staatstheater, für den Rundfunk, im Kontext der Bildenden Kunst sowie neuer Musik. Im Zentrum ihrer Arbeit steht ein Theater mit akustischem Schwerpunkt, das vor allem über Klang die Vorstellungsräume des Zuschauers anregt. Zuletzt wurde ihre Produktion KRIEG DER WELTEN am Theater Oldenburg zum Heidelberger Stückemarkt 2016 eingeladen.

 

Baronesse von C. - Birte Schrein

Der Geistliche - Bernd Braun

Friedrich - Manuel Zschunke

Karl - Daniel Breitfelder

Luise - Mareike Hein

 

Regie und Raum: Luise Voigt

Kostüm: Maria Strauch

Musik: Björn SC Deigner

Licht: Lothar Krüger

Dramaturgie: Nadja Groß

 

Regieassistenz: Frederick Werth

Inspizienz: Sascha-Maurice Höchst

Soufflage: Kerstin Heim

 

29 Nov 20:00 H

02 Dez 20:00 H

16 Dez 20:00 H

29 Dez 20:00 H

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑