Karl, der die französischen Verhältnisse befürwortet, und ein Geheimrat, der sich für die Wiederherstellung der alten Ordnung stark macht, geraten so heftig aneinander, dass an ein friedliches Zusammenleben nicht mehr zu denken ist. Wo ist nur die „gesellige Bildung“ geblieben? Wo die aufklärerischen Ideale, da man noch bemüht war, alles Verletzende im geselligen Zusammensein zu vermeiden? Von nun an sollen „belehrende und aufmunternde Gespräche“ unter sofortiger Vermeidung tagespolitischer Themen geführt werden. Vom gespenstischen Anfang steigern sich die Redebeiträge über sexuelle und moralische Erzählungen bis hin zur Erfindung eines kunstvoll gestalteten Märchens, das selbst als Höhepunkt den Beginn einer neuen friedlichen Zeit markiert.
Werden hier die Ignoranz gegenüber der Wirklichkeit und eine Vermeidung der politischen Auseinandersetzung beschrieben? Geht es um ein selbstgefälliges Sich-Einigeln des bildungsbürgerlichen Milieus? Oder zeigt der Text tatsächlich einen Weg, wie sehr uns Kunst, Literatur, Theater Halt geben können in schweren Zeiten?
Luise Voigt, 1985 geboren, ist Regisseurin, Autorin und Medienkünstlerin. Sie studierte am Institut für Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen und arbeitet sowohl in der freien Theaterszene, am Stadt- und Staatstheater, für den Rundfunk, im Kontext der Bildenden Kunst sowie neuer Musik. Im Zentrum ihrer Arbeit steht ein Theater mit akustischem Schwerpunkt, das vor allem über Klang die Vorstellungsräume des Zuschauers anregt. Zuletzt wurde ihre Produktion KRIEG DER WELTEN am Theater Oldenburg zum Heidelberger Stückemarkt 2016 eingeladen.
Baronesse von C. - Birte Schrein
Der Geistliche - Bernd Braun
Friedrich - Manuel Zschunke
Karl - Daniel Breitfelder
Luise - Mareike Hein
Regie und Raum: Luise Voigt
Kostüm: Maria Strauch
Musik: Björn SC Deigner
Licht: Lothar Krüger
Dramaturgie: Nadja Groß
Regieassistenz: Frederick Werth
Inspizienz: Sascha-Maurice Höchst
Soufflage: Kerstin Heim
29 Nov 20:00 H
02 Dez 20:00 H
16 Dez 20:00 H
29 Dez 20:00 H