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Uraufführung im Theater Biel Solothurn: «Für alle Fische muss die Sintflut ein Fest gewesen sein», Hörspiel live mit Geschichten von Franz Hohler

Premiere Solothurn: 25. November 2022, 19:30, Stadttheater / Premiere Biel: 13. Dezember 2022, 19:30, Stadttheater

Legendär geworden durch sein «bärndütsches Gschichtli» vom «Totemügerli», kann der Autor und Kabarettist Franz Hohler heute auf ein stattliches Werk an Gedichten, Geschichten, Liedern und Romanen blicken. Die Regisseurin Deborah Epstein bringt das vielseitige Œuvre Hohlers in einem aussergewöhnlichen Theaterabend als Live-Hörspiel zum Erklingen.

 

Copyright: Theater Biel Solothurn

In Deborah Epsteins Inszenierung wird die Theaterbühne zum Tonstudio. Mit Zeitungspapier, VHS-Tape, Metalleimern, Wassergläsern, Loopstation und vielem mehr vertonen die Spielenden Geschichten für Gross und Klein und entlocken den Alltagsgegenständen neue, ungewohnte Klänge – so wie auch die Erzählungen von Franz Hohler das Alltägliche mit dem Aussergewöhnlichen verbinden: Da leiden zum Beispiel Mücken unter Höhenangst und Prinzen fahren Bus und erlösen verzauberte Billettautomaten. Auch Gedichte von Hohler werden vertont, Lieder gesungen und Erzählungen mit Videos illustriert. Wenn nicht andauernd diese unvorhergesehenen Erschütterungen wären! Mit der Zeit lassen sich die Erdbeben und die damit entstehenden Risse immer schlechter ignorieren.

Bereits vor 50 Jahren hat Franz Hohler in «Der Weltuntergang» gewarnt, wie das Aussterben eines Käfers zum Ende der Menschheit führen kann. Heute wissen wir, dass alle sieben Minuten eine Tier- oder Pflanzenart ausstirbt. Auch wenn Hohler insbesondere für seine humorvollen Texte und Kindergeschichten bekannt ist, so ist in seinem Werk auch immer wieder von dem filigranen Gleichgewicht der Natur die Rede. Die Themen Umwelt und Fürsorge ziehen sich als roter Faden durch diesen Abend, der selbstverständlich auch nach einem Hohler-Gedicht («Des einen Freud») benannt ist.

«Für alle Fische muss die Sintflut ein Fest gewesen sein» begibt sich mal heiter, mal nachdenklich quer durch Hohlers Werk, das von den Schweizern Matthias Schoch und Gabriel Noah Maurer, sowie der Schauspielerin Margit Maria Bauer, die bereits fast 20 Jahre in der Schweiz wohnt, auf Mundart und Hochdeutsch kreativ vertont wird. Das Stück ist sowohl für Erwachsene als auch für Familien mit Kindern ab 12 Jahren geeignet.
Kultur inklusiv

Die Vorstellungen am 07. Januar in Biel und am 28. Januar in Solothurn werden mit einer Audiodeskription in deutscher Sprache für Menschen mit einer Sehbehinderung angeboten.

Inszenierung                Deborah Epstein
Bühnenbild, Kostüme und Video    Florian Barth
Lichtgestaltung                Samuel Schmid
Sounddesign                Florian Barth, Alex Wittwer
Regieassistenz und Inspizienz        Nora Bichsel
Dramaturgie                Svea Haugwitz

Mit
Margit Maria Bauer
Gabriel Noah Maurer
Matthias Schoch

Aufführungsdaten Solothurn
Fr    25.11.22     19:30    Premiere
So    27.11.22    17:00
Di    20.12.22    19:30
Do    22.12.22    19:30
Sa    31.12.22    19:00 (Silvestervorstellung ohne Pause, inkl. Apéro nach der Vorstellung)
Fr    27.01.23    19:30
Sa    28.01.23    19:00

Aufführungsdaten Biel
Di    13.12.22    19:30    Premiere
Mi    14.12.22    19:30
Sa    07.01.23    19:00
Fr    03.02.23    19:30
Do    16.02.23    19:30

Auswärtige Vorstellungen
Do    02.02.23    19:30    Casino Theater Burgdorf
Do    23.02.23    19:30    Zofingen (Stadtsaal)

 

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