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Uraufführung: „ZWISCHENRAUM (ISTANBUL − HEIDELBERG)“ Rechercheprojekt von Zinnure Türe im Theater Heidelberg

Premiere 1. März 2019, 20.00 Uhr, Zwinger 1 (Zwingerstr. 3-5)

Die Arbeitsbedingungen von Theaterschaffenden in der Türkei verschlechtern sich rapide. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für deutsche Künstler, sich solidarisch zu zeigen“, schrieb Can Dündar in der „Zeit“. Theater in der Türkei werden geschlossen, Proben- und Aufführungsräume stehen plötzlich nicht mehr zur Verfügung, Subventionen werden zum Teil auf Null heruntergekürzt, Theaterstücke verboten. Viele Menschen verlassen ihre Heimat, darunter vor allem auch große Teile der Bildungsschicht. „Brain-Drain“, Talentabwanderung, nennt sich dieser Vorgang – im Gegensatz zu „Brain-Gain“, der Zuwanderung von talentierten und gebildeten Menschen.

Copyright: Ludwig Olah

Mit der Frage, wie diese Form von Migration die Welt verändert, setzt sich die türkische Schauspielerin und Regisseurin Zinnure Türe in ihrem Uraufführungsprojekt auseinander. Es basiert auf Interviews, die Zinnure Türe in Deutschland und in der Türkei geführt hat.

in deutscher Sprache mit türkischen Übertiteln
Übersetzung aus dem Türkischen von Tunçay Kulaoğlu - Empfohlen ab 16 Jahren

Es spielen: Hicran Demir, Katharina Quast, Christina Rubruck, Andreas Seifert 

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Die Schauspielerin Hicran Demir wurde in Stuttgart geboren. Sie studierte von 2005 bis 2009 Schauspiel an der CreArte – Internationale Schauspielakademie in Stuttgart. Von 2009 bis 2013 lebte sie in Istanbul, wo sie u. a. bei der Theatergruppe studio4istanbul arbeitete und Dreherfahrung sammelte. Von 2013 bis 2017 erweiterte Hicran Demir ihre Ausbildung durch ein Studium der Film- und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Sie lebt heute abwechselnd in Deutschland und der Türkei (Istanbul). Sie arbeitet mit dem fringe ensemble in Bonn und Şermola Performans in Istanbul. 2017 war sie in Zinnure Türes Inszenierung „Tevatür“ am Proje Difüzyon (Istanbul) zu erleben. Am Theater und Orchester Heidelberg gastiert Hicran Demir erstmals in Zinnure Türes Schauspielprojekt „Zwischenraum (Istanbul – Heidelberg)“.

Zinnure Türe wurde in Tettnang als Tochter türkischer Gastarbeiter geboren. Im Alter von drei Jahren zog sie mit ihrer Familie in die Türkei, wo sie aufwuchs und ein Bachelor-Studium in Stadtplanung sowie ihren Master in Schauspiel an der Kadir Has Universität absolvierte. 2011 war sie Praktikantin beim Almancı Festival am Ballhaus Naunynstrasse in Berlin. Sie lebt und arbeitet in Istanbul, spielt in Theaterstücken, Fernsehproduktionen sowie in dem Spielfilm „Tuzdan Kaide/The Pillar of Salt“ von Burak Çevik, der 2018 im Berlinale Forum, beim Istanbul Film Festival und beim Ankara Film Festival zu sehen war. In ihrer Arbeit beschäftigt sich Zinnure Türe mit der türkischen Lebenswirklichkeit und reflektiert Themenfelder wie die Rolle der Frau in einer patriarchalen Gesellschaft, staatliche Einflussnahme auf Stadtentwicklung sowie Flucht und Migration. Sie unterrichtet mit den Schwerpunkten Storytelling und Viewpoints. 2018 spielte sie Theater in „Light Theory“ auf dem A Corner in the World Festival in Istanbul. 2017 war sie Teil der Performance „Helva“ auf dem 13. Sharjah Biennal-BAHAR in Istanbul sowie der Storytelling-Performance-Serie „Seasons“. Mit „Isn`t It?“ des Studio4istanbul war sie 2013 u. a. beim Festival „Theaterformen“ in Hannover, beim Festival „Premières“ in Karlsruhe, 2012 bei der Internationalen Theaterwerkstatt in Braunschweig und beim 17. „International Istanbul Theatre Festival“ eingeladen. Seit vier Jahren ist sie Teil der Gruppe ProjeDifüzyon, für die sie auch als Regisseurin arbeitet, u. a. inszenierte sie „Tevatür – The Rumour“, mit dem sie 2017 auf dem Türkiye Reloaded Festival in München und dem Sabanci Museum Performance Festival zu Gast war. Für das Theater und Orchester Heidelberg entwickelt sie basierend auf Recherchen ein eigenes Theaterprojekt mit dem Titel „Zwischenraum (Istanbul – Heidelberg)“, das sie auch inszeniert.

Der Spielfilm „Tuzdan Kaide/The Pillar of Salt“ mit Zinnure Türe ist am 24. April um 19.30 Uhr im Karlstorkino zu sehen. - Tickets direkt beim Karlstorkino: 06221|978918 oder www.karlstorkino.de;

Weitere Informationen und Tickets zur Inszenierung: www.theaterheidelberg.de; 06221|5820.000; Theaterkasse, Theaterstr.10

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