Marie-Ann sucht nach dem Glück. Glück, dass bedeutet für sie, von den Jungen die auf dieser Welt leben, geliebt zu werden. Marc, Tobias und Christopher sind schon 15 und suchen Alfried Krupp von Bohlen und Halbach und seinesgleichen. Sie haben Angst, dass es für sie keine Arbeit mehr geben wird. Die Industrie ist verschwunden und was bleibt? Wo ist der Platz für sie? Muss jetzt das ganze 20. Jahrhundert wiederholt werden? Sie gehen in den elitären Klub der Söhne.
wir können die Welt nicht retten wir schaffen das nicht
aber was wird aus der Welt wenn wir es nicht schaffen was aus der Marktwirtschaft
Marie-Ann ist ein Mädchen, deshalb kann sie nicht zum Klub der Söhne gehören. Als sie dann zum Jungen geworden ist, bleibt sie trotzdem eine Außenseiterin. Sie passt nicht in den Strom der Masse und muss scheitern. „Ach je die Welt“ ist eine skurrile Gegenwartsdarstellung des Kapitalismus, in der der Einzelne entweder als funktionierender Teil hineinpasst oder untergeht.
Till Briegleb schrieb in der Süddeutschen Zeitung über Anne Lepper: Die Figuren sind zu grotesk um wahr zu sein, aber genau durch diese Übertreibung beschreiben Leppers Blagen Realitäten der Verwahrlosung. Psychologisches Verständnis paart sich hier mit einer Freude an literarischen Übertreibungen ins Surreale.
Auftragswerk für das KJT Dortmund im Rahmen des Projektes Industriegebietskinder
ab 14 Jahren
Mit:
Désirée von Delft, Lucas Franken, Steffen Happel, Thorsten Schmidt, Oliver Seifert, Götz Vogel von Vogelstein, Sven Voss
Regie: Andreas Gruhn
Ausstattung: Oliver Kostecka
Video / Musikalische Einrichtung: Peter Kirschke
Regieassistenz / Inspizienz: Veronika Metz
Dramaturgie: Ilona Seippel-Schipper & Isabel Stahl
Termine: 8.(Uraufführung), 10., 11., 13., 17., 19. und am 30. Mai Gastspiel in Halle / Saale