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Uraufführung: Alvis Hermanis' neues Projekt «Väter» im Schauspielhaus Zürich

Premiere am Donnerstag, 22. März 2007, 20 Uhr, Schiffbau Halle 2.

 

Der lettische Regisseur inszeniert drei Schauspieler aus drei Ländern, die sich erzählerisch und schauspielerisch ihren Vätern annähern. Ein Spiel um Nachahmung, Identität und Geschichte.

Nachahmung befähigt uns, mit unserer Umwelt in Kontakt zu treten und eine eigene Persönlichkeit zu formen. In «Väter» erzählen drei Schauspieler von ihren Vätern. Sie erinnern sich als Söhne und erzählen als Schauspieler. Sie erkunden die Zusammenhänge von Theater und Instinkt, Kunst und Leben, Nachahmung und Widerspruch. Hat der Protest gegen die Väter oder deren Nachahmung ihr Leben mehr geprägt? Was passiert, wenn sie als Schauspieler die eigenen Väter spielen? In Alvis Hermanis' neuem Projekt recherchieren ein Lette (Gundars Āboliņš), ein Russe (Juris Baratinskis) und ein Deutscher (Ensemble-Mitglied Oliver Stokowski) ihre eigene und die Geschichte ihrer Väter, entdecken das Vergleichbare und das Unvergleichliche.


In den letzten drei Monaten haben die Schauspieler ihren Text und ihr Spiel in langen Erzählsessionen erarbeitet. Daraus wird unter Hermanis' Regie und in Monika PormalesBühnenbild ein Abend aus kleinen Skizzen und grossen Geschichten. Zeitgeschichtliche Bezüge führen zurück bis in den kalten Krieg und an Orte dies- und jenseits des Eisernen Vorhangs. Pormales Raum umfasst 30 fotorealistische Gemälde, die die Schauspieler im Laufe des Abends erzählend enthüllen.


Alvis Hermanis sagt: «Ich habe zwei Söhne, mein Vater lebt noch, und ich bin mir sicher, die Beziehung zwischen einem Sohn und seinem Vater ist eines der geheimnisvollsten Dinge dieser Welt.»

 
Alvis Hermanis ist dem Zürcher Publikum seit «Der Revisor» (2004 am Theater Spektakel) und vor allem seit «Das lange Leben» (2005) und «Brennende Finsternis» (2006) im Schiffbau ein Begriff. Der Regisseur, geboren 1965 in Riga, leitet seit 1997 das Neue Theater Riga. Viele Produktionen von Alvis Hermanis gingen inzwischen weltweit auf Tournee. Alle Inszenierungen unterscheiden sich in hohem Masse stilistisch und thematisch voneinander, gemeinsam ist ihnen jedoch die Orientierung der Aufführung an der Arbeit des Schauspielers, ihre intellektuelle Nonkonformität und die Suche nach einer autonomen, spirituell bereichernden Sprache der Kunst. Am 18. und 19. April zeigt das Schauspielhaus ausserdem die lettische Hermanis-Produktion «Sonja» als Gastspiel.

 

Die Aufführung wird unterstützt von der Stiftung Corymbo

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