Tanzdirektor Johannes Wieland nennt seine Choreografie in bewusster Abgrenzung von „Dornröschen“ nach der Hauptfigur „Aurora“ und führt uns tief hinein in die Anatomie des Märchens.
Wieland zeigt eine Charakterstudie von Aurora, ein Bild der ohnmächtigen Verzweiflung im Dornröschen-Schlaf, dem Getrenntsein vom Sein und dem Ausgeliefertsein an das Gefühl von Einsamkeit und Fremdheit in einer abweisenden Welt.
Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft überlagern sich, Fiktion und Wirklichkeit verwischen. Zwischen den Welten öffnen sich Durchgänge, Kausalitäten verschieben sich. Das Ende der Nacht, das Ende des Schlafes, eröffnet einen neuen Anfang – oder ein Ende.
Klassische Ballettmusik und Zeitgenössischer Tanz gehen eine Verbindung ein. Unter der musikalischen Leitung von Yoel Gamzou spielt das Staatsorchester Kassel Musik aus „Dornröschen“ von Peter Tschaikowsky in einer eigens für den Tanzabend eingerichteten Fassung.
Die Tanzcompagnie, durch internationale Gäste zum 20-köpfigen Ensemble verstärkt, bringt damit nach „Orpheus“ von Hans Werner Henze im Jahr 2012 erstmals wieder einen Abend in Zusammenarbeit mit dem Staatsorchester auf die Bühne des Opernhauses.
In einer Fassung von Johannes Wieland, Donato Deliano und Yoel Gamzou
Musikalische Leitung: Yoel Gamzou,
Choreografie: Johannes Wieland,
Bühne: Momme Röhrbein,
Kostüme: Evelyn Schönwald,
Dramaturgie: Thorsten Teubl
Mit Pin-Chieh Chen, Natalie Farkas, Laja Field, Gotaute Kalmataviciute, Lauren Rae Mace, Camilla Brogaard Andersen, Katerina Toumpa, Ann-Christin Zimmermann, Rémi Benard, Jonathan Bringert, Kenan Dinkelmann, Ákos Dózsa, Martin Durov, Pilgyun Jeong, Youri Peters, Evangelos Poulinas, Victor Rottier, Shafiki Sseggayi, Juan José Tirado, Cree Barnett Williams
Nächste Vorstellungen: 2.5., 8.5., 15.5., 22.5.
Theaterkasse, Tel. (0561) 1094-222, und online unter www.staatstheater-kassel.de.