Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: "Babur in London", Oper von Edward Rushton (Musik) und Jeet Thayil (Libretto) in ZÜrichUraufführung: "Babur in London", Oper von Edward Rushton (Musik) und Jeet...Uraufführung: "Babur in...

Uraufführung: "Babur in London", Oper von Edward Rushton (Musik) und Jeet Thayil (Libretto) in ZÜrich

Premiere 28. März 2012, Theater Rigiblick, Zürich. -----

Es ist ein eindringliches, poetisches Porträt vier junger, von brennenden Glaubensfragen getriebener Menschen.

Die Gruppe plant einen Terroranschlag in einem Londoner Vorort und wird am Vorabend des Attentats vom Geist Baburs, dem ersten Mogul-Kaiser Indiens, einem Krieger und Poeten in einer Person, heimgesucht. Diese Spannung bildet den Spielraum des Stücks. Edward Rushtons neue Oper entwickelt eindringlich die Auseinandersetzung junger Menschen in unserer Gesellschaft mit ihrem Glauben, den Konsequenzen ihres Handelns und ihren Gefühle füreinander.

 

Inspirierend für den Komponisten:

“In der Oper Babur in London prallen zwei gegensätzliche Welten aufeinander, vermischen sich und werden wieder getrennt. Auf der einen Seite existiert die übersinnliche Welt Baburs. Sie ist lyrisch, berauscht, eloquent, ausdrucksvoll –

wenn auch durchaus mit brutalem Unterton. Dichtung, Parfum, Geselligkeit, Musik, Sex, Krieg und Wein sind unverzichtbare Bestandteile seines höfischen Lebens einerseits und gleichzeitig auch Werkzeug seiner Art Religiosität; auf der anderen Seite steht die die prosaisch graue und engstirnige Weltanschauung der modernen Terrorgruppe. Ausgangspunkt der musikalischen Dynamik ist die sich entwickelnde Durchmischung dieser Welten, in erster Linie durch die Figur von Baburs quasi Seelenverwandter in der modernen Welt, die Figur Sairas.”

 

Babur in London entsteht in internationaler Zusammenarbeit: Der in England geborene, in Zürich lebende Komponist Edward Rushton hat das Libretto des indischen Dichters Jeet Thayil vertont. Als Orchester ist das ensemble für neue musik zürich unter der musikalischen Leitung des Engländers Tim Murray zu erleben. Die Regie übernimmt der ebenfalls aus England stammende John Fulljames und Sarah Beaton, Preisträgerin des Linbury Prize for Stage Design, zeichnet für die Bühnenausstattung verantwortlich.

 

Es singen: Omar Ebrahim (Babur), Kishani Jayasinghe (Nafisa), Annie Gill (Saira), Damian Thantrey (Faiz), Amar Muchhala (Mo).

 

Die Grundlage von John Fulljames’ Inszenierung ist Durst: Kongenial umgesetzt wird der vielfältige Durst (nach Identität, Selbstmord, Wissen und Blut) im Bühnenbild von Sarah Beaton. Herabhängende Wasserflaschen symbolisieren die lebensnotwendige Gier nach Wasser und visualisieren gleichermaßen auch die Planung des Terrorakts. Die Wahl dieses Sujets ist typisch für The Opera Group.

 

The Opera Group steht für ästhetisch überzeugende Inszenierungen, die mit drängenden Fragen der Zeit die Opernbühne vital bereichern. Babur in London ist ein Auftragswerk, dessen engagierte Themenwahl neue Opernbesucher anzieht: So wie schon Elena Langer’s The Lion’s Face (2010), eine bewegende Erkundung der Alzheimer Krankheit, und Luke Bedford’s Seven Angels (2011), in der anhand von Milton‘s Paradise Lost der Klimawandel zum Opernthema wurde.

 

Zu den zukünftigen Projekten von The Opera Group zählt u.a. die Fortführung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit den Bregenzer Festspielen, darunter Olga Neuwirths Uraufführung von American Lulu in Auftrag gegeben gemeinsam mit der Komischen Oper Berlin. Weitere Projekte in Deutschland und Skandinavien sind derzeit in der Planung.

 

Weitere Projekte in Deutschland und Skandinavien sind derzeit in der Planung.

Nach der Uraufführung von Babur in London in Zürich folgen weitere Aufführungen innerhalb der Schweiz sowie in Großbritannien und Indien. Am 29.03.2012 wird im Anschluss an die Vorstellung ein Publikumsgespräch zu dieser Produktion im Theater Rigiblick stattfinden.

 

Termine in der Schweiz:

28. - 30. März 2012 – Theater Rigiblick, Zürich (Uraufführung)

29. März: Publikumsgespräch

4. April – Gare du Nord, Basel

5. April – Lokremise, St. Gallen

 

Babur in London wird von der Opera Group in Zusammenarbeit mit der Opera North produziert, und ist eine Koproduktion von Anvil Arts, Basingstoke. Das Projekt wurde mit Unterstützung des British Arts Council initiiert, und wird von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, Kanton Zürich, Stadt Zürich, British Council, Jerwood Charitable Foundation und der Columbia-Stiftung Fonds der Capital Community Foundation gefördert.

 

Aktuelle Informationen:

 

www.strangerincompany.ch/de/Projekte

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 19 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑