Und was bietet – gerade im Ruhrgebiet – ein größeres Gemeinschafts¬erlebnis als der Fußball? Auf der anderen Seite kommt in diese Fußball-Gemeinschaft nicht jeder hinein: Ursprünglich eine rein heterosexuell-männliche Veranstaltung, öffnet sich dieser Sport zunehmend auch anderen Bevölkerungsgruppen. Mädchenfußball¬schulen und die Frauenfußball-WM 2011 sind ruhmreiche Beispiele dafür. Und auch der weibliche Fan beschränkt sich längst nicht mehr darauf, zur Live-Übertragung die Schnittchen im heimischen Wohnzimmer zu servieren. Aber wie steht es z. B. mit Fuß-ball und Homosexualität? Was hat der Volkssport Nr. 1 mit Sex und Gender zu tun?
„Balls“ ist ein Projekt von Marc-Oliver Krampe über das so häufig beschworene Gemeinschaftserlebnis, die Integrationskraft, den organisierten Zusammenhalt und die identitätsstiftende Bedeutung, aber auch das Ausschließende des Fußballs. Gemeinsam mit Spielern und Fans aus dem Ruhrgebiet entdeckt das Schauspiel Essen den Fußball als nicht ganz unkomplizierte Heimat und stellt die Frage, wie dieses faszinierende Spiel, das zugleich verbindet und ausgrenzt, uns allen im Ruhrgebiet ein Heimatgefühl geben kann.
Inszenierung: Marc-Oliver Krampe; Bühne: Elena Ortega, Lisa Marie Rohde; Kostüme: Asima Amriko, Christina Hillinger; Musikalische Leitung: Felix Reisel; Videografie: Marc Dietschreit, Nadine Heinze.
Mit: Lisa Jopt, Floriane Kleinpaß; Jan Birkemeyer, Dennis Heisterkamp, Torsten Knippertz, Martin Lüdtke, Marvin Sablonsky, Roland Sauskat, Anni Silber, Rike Silber.
In Kooperation mit Rot-Weiss Essen und dem AWO Fan-Projekt Essen sowie mit freundlicher Unterstützung der Privatbrauerei Jacob Stauder