Menschliche Verhaltensweisen, Bewusstseinszustände und Eindrücke, die aus der Konfrontation mit unterschiedlichen Umgebungen gespeist werden, sind Hauptquellen der Inspiration für die Antwerpenerin. Mit jedem neuen künstlerischen Prozess versucht sie Gefühle und Handlungen zu verstehen, die sie selbst faszinieren. Beeinflusst von sehr unterschiedlichen Tanzstilen und nicht zuletzt den neuen Medien entwickelt Van den Broek ihren eigenwilligen Mix aus Analyse und Emotionen. Rauh, expressiv, formal, filmisch, temperamentvoll, detailliert, realistisch: Ihre Arbeiten sind in jeder Hinsicht ein Produkt unserer Zeit.
Das Blaue ist ein Tanzstück, das ästhetisch an die Atmosphäre von Eishotels erinnert. Man sieht eine Hotellobby, die ebenso unpersönlich wie unheimlich wirkt. Die Tänzerinnen und Tänzer bilden gleichsam das emotionale Mobiliar. Sie treffen sich, berühren sich aber nicht. Alle scheinen für sich allein zu sein, ohne Kontakt. So werden aus Duetten doppelte Soli, aus Gruppensequenzen ›Gruppen-Soli‹. Alle scheinen kalt in ihren Emotionen, aber unter der Oberfläche brodelt es.
Choreografie und Kostüm: Ann Van den Broek
Bühne: Brix Quellmalz und Ann Van den Broek
Mit: Pin-Chieh Chen, Alessandra Corti, Gili Goverman, Vivienne Hötger, Cordelia Lange, Antonia Zagel; Felix Berner, Miquel G. Font, Rubén Albelda Giner, Rober Gómez, Marin Lemić
weitere Vorstellungen: Mi 19., Sa 22. Dezember