Der promovierte Chemiker konnte die Zurücksetzungen durch Parteifunktionäre, Vetternwirtschaft im System und Behinderung seiner Forschung nicht länger akzeptieren und kehrt von einem Kongress in West-Berlin nicht in die DDR zurück. „Ich gebe dir Nachricht, wenn du kommen sollst. Ich lebe nur für den Tag, da du wieder bei mir bist“, schreibt er Rita. Doch für Rita stellt sich die Frage anders. „Den Himmel wenigstens können sie nicht zerteilen“, sagt Manfred beim endgültigen Abschied. Und Rita entgegnet: „Doch. Der Himmel teilt sich zuallererst.“
„Der geteilte Himmel“ erschien 1963, kurz nach dem Bau der Mauer. Christa Wolf spiegelt darin den Prozess, der zu diesem Schritt geführt hat, im Scheitern einer Liebe: an den Bedingungen der Zeit, an den Versuchen der Politik. Sie erzählt von Hoffnungen und Enttäuschungen in einer heute längst vergangenen Zeit und stellt zwei Positionen gegeneinander: „Das ist keine Zeit für Märchen.“ – „Aber wie soll man sich sonst seine Selbstachtung bewahren?“
Tilmann Köhler, geboren 1979 in Weimar, inszeniert ein Stück deutsche Geschichte, das in Dresden bis heute spürbar ist – mehr als 20 Jahre nach dem Ende der DDR.
Mit: Albrecht Goette, Hannelore Koch, Philipp Lux, Ahmad Mesgarha, Matthias Reichwald, Lea Ruckpaul, Annika Schilling
Regie: Tilmann Köhler
Bühne: Karoly Risz
Kostüm: Susanne Uhl
Musik: Jörg-Martin Wagner
Dramaturgie: Felicitas Zürcher