Der achtzigjährige Krieg (1568–1648) markierte für ihn den Beginn einer Epoche, die sich nun ihrem Ende zu nähern scheint: Die Ära freier Bürger, Märkte und Staaten. Heute erleidet der Kapitalismus, von holländischen Kaufleuten auf Kurs gebracht, Schiffbruch. Bankenkrisen, Staatsbankrotte sind der Anfang und das Ende dieser Geschichte. Während der ›Opstand‹ (Aufstand) der Niederländer die erste europäische Republik schuf, schrieben die Deutschen Theaterstücke darüber: Schillers Don Carlos und Goethes Egmont entstanden.
In diesem deutsch-holländischen Projekt, in dem Ensemblemitglieder des Oldenburgischen Staatstheaters, der Theatergruppe andcompany&Co aus Berlin und Schauspieler/Musiker aus den Niederlanden und Flandern zusammen auf der Bühne stehen, wird ein temporäres Nationaltheater ausgerufen, das Szenen aus diesen klassischen Werken deutscher Dramatiker erprobt, in denen die Geschichte jener Freiheit beschworen wird, die vor 444 Jahren in den Niederlanden geboren wurde und dort heute zu Grabe getragen wird. Aber der kommende Aufstand wird sich nicht länger gegen eine Macht richten, die von außen kommt, sondern von innen, heißt es in der vor kurzem anonym in Frankreich erschienenen politischen Kampfschrift Der kommende Aufstand.
Die andcompany&Co war 2010 beim PAZZ Festival des Oldenburgischen Staatstheaters zu Gast mit ihrer Produktion Mausoleum Buffo.
Text: Alexander Karschnia, Joachim Robbrecht&Co nach Friedrich Schiller
Konzept und Inszenierung: andcompany&Co; Bühne: Jan Brokof&Co
Kostüme: Lisa Maline Busse;
Musik: Sascha Sulimma&Co;
Licht: Gregor Knüppel&Co
Dramaturgie: Alexander Karschnia / Jörg Vorhaben
Mit: Rüdiger Hauffe, Reinier van Houdt, Alexander Karschnia, Simon Lenski, Joachim Robbrecht, Hartmut Schories, Sascha Sulimma, Vincent van der Valk, Ward Weemhoff
Weitere Vorstellungen: Fr 24. Februar, Mi 21., Do 22. März
In Koproduktion mit FFT Düsseldorf, Theater im Pumpenhaus Münster