Es ist Montag, Dienstag oder Donnerstag, früh morgens, bevor die Gäste kommen, Stoßzeit, Leerlauf am Nachmittag oder tief in der Nacht. Die Zeit verstreicht, beschleunigt und wiederholt sich, läuft rückwärts, gerät aus den Fugen. Ein Mensch wird alt, während einem anderen der Tee nicht kalt wird. Tagesgerichte wechseln, eine Treppenstufe knarrt und über dem „verfluchten Tisch“ flackert unaufhörlich eine Neonröhre.
Da sind der hustende Chef in seinem Büro, der Koch mit seiner Gitarre, die umworbene Kassiererin und der neue Mann an der Theke, der Mann vom Ordnungsamt und natürlich die Gäste, willkommene und ungebetene, Paare und Passanten. Wir lernen sie und ihre Leben kennen, in Momentaufnahmen, in Bruchstücken. Ihre Geschichten prallen aufeinander, verflechten sich oder laufen aneinander vorbei. Grotesk und surreal, traurig und brutal, absurd und überraschend wirft das Stück mit wenig Worten, Musik und Video Schlaglichter auf die Dinge des Lebens.
Der ungarische Regisseur Viktor Bodó, im letzten Jahr mit seiner Grazer Inszenierung von Peter Handkes „Die Stunde da wir nichts voneinander wussten“ zum Berliner Theatertreffen eingeladen, ist am Schauspiel Köln kein Unbekannter. Bereits 2008 brachte er mit Schauspielern des Kölner Ensembles und seiner Budapester Sputnik Shipping Company das Stück „Transit“ von István Tasnádi in der Halle Kalk zur deutschsprachigen Erstaufführung.
Es spielen: Balázs Czukor, Gábor Keresztes, Lote Koblicska, Gusztáv Molnár, Murali Perumal, Torsten Peter Schnick, Myriam Schröder, Laura Sundermann, Rozália Székely, Zita Téby, Ferenc Tóth Simon
Regie: Viktor Bodó,
Bühne: Pascal Raich,
Kostüme: Fruzsina Nagy,
Musik: Klaus von Heydenaber,
Toneinspielungen: Gábor Keresztes,
Video: Ferenc Tóth Simon,
Dramaturgie, Übersetzung: Jan Hein, Anna Veress,
Licht: Tamás Bányai
Uraufführung am 29. April 2011 um 19.30 Uhr in der Halle Kalk
Weitere Vorstellungen am 30. April und im Mai