Eine dramatische Reflektion für 14 Gesangssolisten, fünfköpfiges Blechblas-Ensemble und live Elektronik über das Phänomen der Entortung und Entwurzelung in unserer neuen, hyper-kommunikativen Welt. Es klafft ein Widerspruch zwischen dem durch die Globalisierung weltweiten ungehemmten Waren-, Informations- und Kapitalstrom und den neuen Grenzen, seien sie sozialer oder physischer Natur, die zwischen Menschen gezogen werden. Hier zeigt sich das Dilemma der aufgeklärten ersten Welt: Das Unbehagen frei zu sein, reich und beschützt, während andere Menschen, die sich auf Wanderschaft gemacht haben unsere Welt zu erreichen, abgelehnt und vielleicht sogar durch unsere Gesetze oder unsere Exekutiven getötet werden. Dieses Gefühl der Scham steht als zentraler Konflikt und Widerspruch im
Zentrum.
Das Musiktheaterprojekt „Der Sonne entgegen“ ist Gewinner der ersten Ausschreibung des neu eingerichteten Fonds Experimentelles Musiktheater NRW, dessen Beiratsmitglieder Heiner Goebbels, Paul Esterhazy und Amélie Niermeyer das Konzept unter mehr als 40 internationalen Bewerbungen ausgewählt haben. Dieses Projekt wird nun am MiR als erstem Kooperationspartner realisiert.