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Uraufführung: DIE BESTMANNOPER in Osnabrück

Musik von Alex Nowitz, Libretto von Ralph Hammerthaler

Premiere, 08. April 2006, Theater am Domhof

Die Oper greift den Fall Alois Brunner auf. Brunner war Adolf Eichmanns rechte Hand, sein „bester Mann“, einer der brutalsten und aktivsten Täter des Dritten Reichs.

Trotz intensiver Ermittlungen und Versuche des Ehepaare Beate und Serge Klarsfeld, Brunner zu fassen und vor Gericht zu stellen, gelang es diesem immer wieder unterzutauchen. Der Komponist und sein Librettist haben das dokumentarische Material auf eine sehr eigenständige und eigenwillige Weise verarbeitet und in eine Kunstform gebracht, die das Skandalöse und Absurde dieses authentischen Falles, der exemplarisch den Umgang mit vielen großen Naziverbrechern zeigt, besonders krass hervortreten lässt. Ihr künstlerisches Vorgehen ist makaber und grotesk in einer Weise, die einem das Lachen im Halse stecken bleiben lässt und an große Autoren wie Tabori und Brecht erinnert.

Die Oper entsteht als Auftragskomposition des Theaters Osnabrück und markiert den Beginn einer Reihe von Uraufführungen/Erstaufführungen im Musiktheater.

Rahmenprogramm

Die Bestmannoper (UA)

von Alex Nowitz, Ralph Hammerthaler

Da die Ansatzpunkte der Thematik sehr vielfältig sind, nähert sich auch das Begleitprogramm aus den unterschiedlichsten Bereichen:

Vorführung des Dokumentarfilmes DIE AKTE ALOIS B.

von Esther Schapira und Georg M. Hafner (mit Einführung)

22. März 2006, 4. April 2006 und 26. April 2006

weitere Termine nach Absprache, 19.30 Uhr Theater am Domhof/Oberes Foyer

Der Film, der auch mit Einfluss auf das Libretto der BESTMANNOPER nahm, enthüllt u.a. die Untaten des Alois Brunner und zugleich die Tatenlosigkeit der deutschen Justiz.

Eintritt frei

Komponistenporträt von Alex Nowitz

24. März 2006, 19.30 Uhr Friedenssaal im Osnabrücker Rathaus

Der Komponist der BESTMANNOPER stellt sich und seine Werke vor:

Unruhe ist in den Gräsern

für vier Streicher nach einem Gedicht von Thomas Bernhard

Georgiana Andrea Costache (Violine)

Silviu Agachi (Violine)

Winfried Jochemczyk (Viola)

Lavinia Reck (Violoncello)

Drei Psalmen

für vier Männerstimmen nach Gedichten von Thomas Bernhard

Yosemeh Adjei (Altus)

Peter Veltchev (Tenor I)

Stefan Kreimer (Tenor II)

Silvio Heil (Bass)

Venusfalle

für Flöte solo

Sabine Vogel (Flöte)

Moderation: Alex Nowitz und Carin Marquardt

Eintritt: 10.- €

Einführungssoirée

26. März 2006, 19.00 Uhr Theater am Domhof/Oberes Foyer

mit dem Regieteam und Beteiligten des Ensembles

Moderation: Carin Marquardt

Eintritt frei

Auf dem Roten Sofa 6

27. März 2006, 19.30 Uhr Theater am Domhof/Marmorfoyer

mit Ralph Hammerthaler, Librettist der Bestmannoper und u. a. Autor des Romans

„Alles Bestens“ (2004), sowie Schauspielern des Ensembles des Theaters Osnabrück

Eintritt: 5.-€ incl. 1 Getränk

Innerhalb kürzester Zeit ist es gelungen, die Ausstellung von Beate und Serge Klarsfeld 11 000 JÜDISCHE KINDER MIT DER REICHSBAHN IN DEN TOD an das Theater Osnabrück zu holen. Gezeigt werden Fotos, private Bilder von jüdischen Kindern, die während des 2. Weltkrieges in Frankreich verhaftet und mit der Deutschen Reichsbahn nach Auschwitz deportiert wurden. Ursprüngliche Absicht der Klarsfelds war es, diese Ausstellung auf deutschen Bahnhöfen zu zeigen, was bisher nicht möglich war.

Anlässlich der Uraufführung von DIE BESTMANNOPER – Alois Brunner stellte selbst Deportationszüge mit jüdischen Kindern zusammen – wird das Material ab dem 7.04.2006 im Oberen Foyer des Theaters Osnabrück zu sehen sein. Die offizielle Eröffnung ist um 18.15 Uhr u.a. durch Beate Klarsfeld persönlich.

Diese Ausstellung ist eine große Bereicherung des Rahmenprogramms.

Zu sehen ist sie bis zum 27.04.2006; der Eintritt ist frei.

Im Anschluss an die Eröffnung findet um 19.30 Uhr im Orchesterstudio des Theaters eine Talkrunde u.a. mit Esther Schapira, Dr. Georg M. Hafner (Autoren von Buch und Dokumentarfilm DIE AKTE ALOIS BRUNNER), Alex Nowitz (Komponist), Ralph Hammerthaler (Librettist) und Beate Klarsfeld statt. Die Moderation übernimmt Frau Gabriela Hermer, Fernseh- und Rundfunkjournalistin aus Berlin, die auf Grund eigener Arbeiten mit der Thematik sehr vertraut ist.

27. April 2006 und 11. Mai 2006, 19.30 Uhr in der Villa Schlikker:

Bestmann – Brunner

Die Oper – Die Dokumentation

Mit anschließender Vorführung des Dokumentarfilmes für Interessierte DIE AKTE ALOIS B.

In geschichtsträchtigem Rahmen wird der Frage nachgegangen wie die Kunst mit der Historie umgeht, wie aus Fakten Fiktion wird.

mit Carin Marquardt (Moderation), Christel Leuner, Julia Köhn

Eintritt: 5.-€

(1.-€ davon geht als Spende für das neue Kinder- und Jugendtheater ab)

anschließend:

Für Interessierte: Zeigen des Dokumentarfilmes DIE AKTE ALOIS B.

von Esther Schapira und Dr. Georg M. Hafner in der Villa Schlikker

Stückeinführung mit anschließender Diskussion

durch Studierende der Universität Osnabrück unter der Leitung von Prof. Dr. Mokrosch

(Ev. Theologie + gleichzeitig Vorsitzender der Osnabrücker Friedensgespräche) und

Prof. Dr. Schmidt-Banse (Musikwissenschaften)

21.05.2006, 18.30 Uhr Theater Osnabrück/Marmorfoyer

Studierende der Universität beschäftigen sich in mehreren Seminaren gemeinsam mit Prof. Dr. Mokrosch und Prof. Dr. Schmidt-Banse mit den historischen Hintergründen des Stoffes von DIE BESTMANNOPER und dessen künstlerischer Umsetzung auf der Bühne.

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