und irgendwie ist ein Teil von damals noch in ihr, und wir laufen durch die leeren Straßen und bleiben vor Schaufensterscheiben stehen und erzählen so dies und das.“ Da ist die Stadt. Da ist die Nacht. Im Aufflackern der halbblinden Neonreklame eine Gestalt. Im nächsten Moment ist sie verschwunden. Nur noch ein Hund trottet träge um die nächste Ecke. Stille. Ein Bahndamm. Der letzte Zug aus der Hauptstadt rattert vorbei. In den erleuchteten Fenstern vereinzelt Reisende. Vierundzwanzig Bilder in der Sekunde. Will man eine Stadt verstehen, dann muss man sich ihr vom Rand her nähern. Erst da, wo die Städte ausfransen, begegnet man jener Wirklichkeit, wie sie in den Hochglanzzentren kaum wahrzunehmen ist; einer Wirklichkeit, wie sie Clemens Meyer immer wieder in seinen Erzählungen fasst und uns nahebringt. Es sind Menschen in Hotels, auf der Reise oder in der Einsamkeit daheim. Menschen in Zwischenwelten, die scheinbar verloren durchs Leben straucheln, auf der ewigen Suche nach dem kleinen Glück, nach Liebe, nach Hoffnung. Menschen, wie sie Clemens Meyer meisterhaft in seinem preisgekrönten Erzählband „Die Nacht, die Lichter“ beschreibt.
Johannes Kirsten
mit Anna Blomeier, Martin Brauer, Edgar Eckert, Manuel Harder, Andreas Keller, Hagen Oechel
Regie: Sascha Hawemann
Bühne: Wolf Gutjahr
Kostüme: Hildegard Altmeyer
Licht: Carsten Rüger
Dramaturgie: Johannes Kirsten