Dirk Laucke schreibt mit »Seattle« ein komisch-kauziges Roadmovie Stück über die Frage, ob es ein richtiges Leben im falschen gibt. Frances, eine alleinerziehende Mutter, die früher einmal für eine andere Gesellschaft gekämpft hat, wird von einem wohlmeinenden türkischen Gerichtsvollzieher verfolgt, der sie für die bürgerliche Gesellschaft »resozialisieren« will. Ein grausames Missverständnis nimmt seinen Lauf, dass auch Mascha, Frances’ polnische Punkerfreundin, nicht verhindern kann.
Paul Brodowsky schreibt für sein Stück »Intensivtäter« aus einer anderen Beobachterperspektive: Wir hören vier Modellpositionen (dem Bürgermeister, der Jugendrichterin, einer Mutter und einer therapeutisch tätigen Künstlerin) dabei zu, wie sie mit dem Phänomen jugendlicher Intensivtäter, den neuen Extremisten unserer Gesellschaft, fertig zu werden versuchen. In einem manischen Sprachoratorium verwandeln sich die vier dabei selbst in Intensivtäter.
Intensivtäter: Regie: Johanna Wehner / Bühne: Elisabeth Vogetseder / Kostüme: Maren Geers
Dramaturgie: Viola Hasselberg
Mit: Johanna Eiworth, Iris Melamed, Charlotte Müller; Holger Kunkel
Seattle: Regie: Jan Gehler / Bühne: Elisabeth Vogetseder / Kostüme: Maren Geers
Dramaturgie: Viola Hasselberg
Mit: Stephanie Schönfeld, Nicole Reitzenstein; André Benndorff