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Uraufführung: "DroodGame oder Das Jahrhundert-Spiel", Gerhart Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau

Premiere 14.04., 19:30 Uhr | Theater Görlitz. -----

Kriminalstück für Musiktheater nach dem Romanfragment »Das Geheimnis des Edwin Drood« von Charles Dickens

In einem fiktiven Kleinstädtchen im viktorianischen England sind der junge Edwin Drood und die anmutige Rosebud aufgrund von Verfügungen ihrer Vormünder füreinander bestimmt und sehen ihrer Hochzeit entgegen. Doch sehr schnell wird offensichtlich, dass einiges gegen diesen Bund spricht. Einen nicht unwesentlichen Anteil daran scheint überraschender Weise Edwins Vormund selbst zu haben - der ein bizarres Doppelleben führende Kirchenkantor John Jasper. Als Edwin schließlich vollkommen unerwartet aus dem Handlungsgeflecht »verschwindet«, bleibt mehr als nur eine Frage unbeantwortet.

Im Jahr 2012 jährt sich der Geburtstag von Charles Dickens, einem der größten Romanciers der Weltliteratur, zum 200. Mal. Werke wie »Oliver Twist«, »David Copperfield« oder »Eine Weihnachtsgeschichte« sind untrennbar mit seinem Namen verbunden. Sie werden weltweit gelesen und immer wieder verfilmt. Zu »bekennenden Dickensianern« gehören so namhafte Autoren wie George Bernard Shaw, Stefan Zweig oder Arno Schmidt.

Anlässlich des Dickens-Jubiläums hat das Theater Görlitz, unterstützt von der »Ernst von Siemens Musikstiftung«, Libretto und Komposition für eine Uraufführung in Auftrag gegeben. Ihren Ursprung findet sie in Dickens’ letztem Werk, dem 1870 erschienenen Romanfragment »Das Geheimnis des Edwin Drood«. Dickens’ unvollendetes Meisterwerk gilt als eines der größten ungelösten Rätsel der neueren Literaturgeschichte. Wer einmal mit diesem Romanstoff sowie der bis heute unvermindert wachsenden Sammlung von Sekundärliteratur und Fortschreibungstheorien in Berührung gekommen ist, wird sich der von ihm ausgehenden Suggestivkraft nur schwer entziehen können.

»DroodGame oder Das Jahrhunder-Spiel« verfolgt nicht das Ziel einer »klassischen« Romanadaption oder gar seiner »Vollendung« der Vorlage, sondern setzt darauf, den fragmentarischen Charakter der Romanvorlage beizubehalten, gleichzeitig aber den Stoff in die Gegenwart weiterzuentwickeln. Dieser Ansatz bietet die reizvolle theatralische Chance, Figuren und Handlungsverläufe spielerisch und zudem zeitlich »verschoben« sich im gesellschaftlichen Spannungsfeld zweier Jahrhunderte frei entfalten zu lassen. Die Görlitzer Uraufführungsproduktion wird versuchen, den Kosmos skurriler Typen Dickens’scher Prägung sowie die in der Romanvorlage aufgefundenen, hintergründig-humorvollen wie auch düster-spannungsgeladenen Elemente (bühnen-)lebendig werden zu lassen, zuzuspitzen und um gegenwartsbezogene Facetten zu erweitern. Dabei werden Musik, Textbuch sowie Inszenierung möglicherweise auch Antworten auf Fragen zulassen, die in Dickens’ Fragment unbeantwortet bleiben mussten.

Musikalische Leitung: Ulrich Kern

Inszenierung: Klaus Arauner

Ausstattung: Britta Bremer

Choreografie: Dan Pelleg , Marko E. Weigert

Edwin Drood: Jan Novotny

Rosebud: Laura Scherwitzl

Mr. Jasper: Tim Stolte

Durdles | Regisseur: Stefan Bley

Mr. Grewgious: Hans-Peter Struppe

Neville: Tommaso Randazzo

Helena: Audrey Larose Zicat

Mr. Honeythunder: Christian Venzke

Mrs. Twinkleton: Patricia Bänsch

Mr. Sapsea: Daniel Philipp Witte

Ms. Twink Sally: Yvonne Reich

Crisparkle: Moritz Manuel Michel

Mrs. Tope: Torsten Imber

WEITERE VORSTELLUNGEN

Freitag, 20.04.2012 19:30 Uhr

Samstag, 28.04.2012 19:30 Uhr

Sonntag, 06.05.2012 15:00 Uhr

Samstag, 26.05.2012 19:30 Uhr

Mittwoch, 06.06.2012 11:00 Uhr

Gefördert von:

Ernst von Siemens Musikstiftung

Niederschlesischen Theaterstiftung

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