BIPED ist ein postmodernes Ballett wie aus dem Bilderbuch, ein Cunningham par excellence, sinnlich, beiläufig hingetupft, gehüpft, gesprungen die so schwierigen Bewegungen, als wären sie so organisch wie nichts anderes. Exits und Entrances, fliegende Wechsel in den Richtungen, manchmal – zufällig - der Komposition von Gavin Bryars begegnend, einem der großen Post-Minimalisten der 80er Jahre, der live das Ensemble in München begleiten wird, wie er es jahrelang mit der Cunningham Company getan hat. Musik und Choreographie werden, ebenfalls wie bei Cunningham üblich, erst am Tag der Generalprobe zusammengebracht.
Der Wahl-Münchner Richard Siegal, der den Junioren des Staatsballett II sein wirbelndes The New 45 anpasste, wurde erst vor wenigen Wochen mit dem "Tanzpreis der Landeshauptstadt München" ausgezeichnet. In Unitxt schafft Siegal gemeinsam mit dem Industriedesigner Konstantin Grcic und dem bildenden Künstler und Komponisten Carsten Nicolai eine Art genreübergreifende Bühneninstallation: Projektionen tauchen die Bühne in ein neues Licht; Kostüm-Objekte beeinflussen die Bewegungen der Tänzer, erweitern ihren Radius und ihre Dynamik ins Unendliche und verleihen gleichzeitig deren Bewegungssprache eine neue Qualität. Sie verschmelzen zu virtuosen Skulpturen, denen Siegals maßgeschneiderte Choreographie gut zu Gesicht steht.
BIPED (1999)
Choreographie Merce Cunningham
Musik Gavin Bryars
Bühne Shelley Eshkar
Paul Kaiser
Kostüme Suzanne Gallo
Licht Aaron Copp
Unitxt
Choreographie Richard Siegal
Musik Carsten Nicolai
Objekte Konstantin Grcic
Licht/Projektion Richard Siegal
Weitere Vorstellungen
Mi 26.06.13, 19.30 Uhr
Fr 28.06.13, 19.30 Uhr
Di 16.07.13, 19.30 Uhr
Prinzregententheater
Solisten und Ensemble des Bayerischen Staatsballetts