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Uraufführung: "Francesca da Rimini" - Münchner Opernfestspiele

Premiere Di 21. Juli 2015, 19.00 Uhr, Haus der Kunst . -----

Ausgehend von Dantes Göttlicher Komödie untersucht die Regisseurin Anna-Sophie Mahler die schicksalhafte Dreiecks-Geschichte zwischen Francesca, ihrem Ehemann Gianciotto und dessen Bruder Paolo. Francesca verliebt sich in Paolo, die Zeit bleibt stehen, sie denkt weder an die Vergangenheit noch an die Zukunft und genießt den Moment ihres größten Glücks. Diese Leidenschaft toleriert aber ihr Gatte nicht: Von Eifersucht getrieben, tötet er die beiden.

Regisseurin Anna-Sophie Mahler interessieren an dieser Geschichte vor allem die Gefühle all jener Frauen, die in einem System gefangen sind. Daher führte Mahler in einem Frauengefängnis mit Inhaftierten Gespräche und stellte Fragen wie: "Gab es auch bei dir einen Moment, in dem du einen einzigen Augenblick genießt und dabei - wie Francesca - die fatalen Konsequenzen vergisst?". Die daraus resultierenden Gespräche bilden die textliche Grundlage dieses Musiktheater-Projekts. Die Texte werden von drei Schauspielerinnen in einem System, das an ein Gefängnis erinnert, gesprochen. Darin befinden sich auch drei Musike, die Paolo und Gianciotto zitieren. Die Musiker können Einfluss auf das Gefängnis-System ausüben, was im Laufe des Abends dazu führt, dass das vermeintlich starre System aus den Fugen gerät - wie auch das Leben der Protagonisten. Für diesen Moment der Umkehrung hat Stefan Wirth eigens eine Komposition für die Sopranistin Iulia Maria Dan, die ihre Karriere im Opernstudio der Bayerischen Staatsoper (2011-2013) startete, geschrieben.

 

Der Stoff von Francesca da Rimini ist der Urtypus eines Eifersuchtsdramas und wurde in über 100 Opern vertont. Mahler inszeniert allerdings keines dieser bestehenden Werke, sondern baut eine Collage aus Franz Liszts Eine Symphonie zu Dantes Divina Commedia, ergänzt durch ausgewählte Klavierwerke von Liszt, Ausschnitten aus Riccardo Zandonais Oper Francesca da Rimini und Stefan Wirths Neukomposition.

 

Francesca da Rimini ist nach Saar Magals Jephta's Daughter die zweite Uraufführung der Festspiele.

 

Inszenierung

Anna-Sophie Mahler

Komposition, Klavier

Stefan Wirth

Musikalische Einrichtung, Arrangements, Klavier

Bendix Dethleffsen

Bühne

Duri Bischoff

Kostüme

Nic Tillein

Licht

Michael Bauer

Dramaturgie

Benedikt Stampfli

 

Sopran

Iulia Maria Dan

Schauspielerin I

Eva Löbau

Schauspielerin II

Vivien Mahler

Schauspielerin III

Judith Huber

 

Do 23. Juli 2015, 19.00 Uhr

Fr 24. Juli 2015, 19.00 Uhr

Sa 25. Juli 2015, 19.00 Uhr

Haus der Kunst

 

 

 

 

 

 

 

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