Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: "Hagel auf Zamfara" von Sefi Atta, Theater Krefeld und MönchengladbachUraufführung: "Hagel auf Zamfara" von Sefi Atta, Theater Krefeld und...Uraufführung: "Hagel auf...

Uraufführung: "Hagel auf Zamfara" von Sefi Atta, Theater Krefeld und Mönchengladbach

Premiere 4. Oktober 2011 um 20 Uhr in der Fabrik Heeder, Studiobühne I, Krefeld. -----

Eine Frau im Norden Nigerias ist zu Unrecht des Ehebruchs angeklagt und von einem Scharia-Gericht zum Tod durch Steinigung verurteilt worden. In ihrer Gefängniszelle vergegenwärtigt sie sich die Stationen ihrer Geschichte:

 

Wie sie sich zur Wehr gesetzt hatte, als ihr Mann begann, sie zu prügeln. Wie er sich eine zweite Frau nahm, ein Mädchen, kaum älter als die gemeinsame Tochter Fatima mit ihren vierzehn Jahren. Wie ihm das Mädchen einen Jungen gebar, den lang ersehnten Sohn – und damit die eigentliche Tragödie erst begann …

 

Hagel auf Zamfara ist ein zorniges Stück gegen religiöse Scheinheiligkeit und Fundamentalismus, das nicht im Islam an sich das Problem verortet, sondern in dessen Versteinerung unter reaktionären, pat-riarchalischen Herrschaftsverhältnissen. Konkreter Auslöser für das Stück war die Institutionalisierung der Scharia-Gesetzgebung in einigen der nördlichen Bundesstaaten Nigerias in den Jahren 1999/2000.

 

Die nigerianische Schriftstellerin Sefi Atta, 1964 in Lagos geboren und Autorin der beiden auch auf Deutsch erschienenen Romane Sag allen, es wird gut! und It’s my turn! hat mit Hagel auf Zamfara ein eindringliches Drama über das Schicksal einer entrechteten Frau geschrieben. Nach Shabnam Toloueis Bahman-Bagdad ist dies die zweite Uraufführung des Theaters Krefeld und Mönchengladbach im Rahmen seiner Reihe Außereuropäisches Theater.

 

Regisseur Nicholas Monu ist berufen wie kein zweiter für diese nigerianisch-deutsche Theaterkoope-ration: Wie Sefi Atta in den sechziger Jahren in Nigeria geboren, war Monu das erste afrikanische Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne und arbeitete lange Jahre als Schauspieler am Wiener Burgtheater. Mittlerweile lebt er als Regisseur und Schauspieler wieder in seiner Geburtsstadt, der nigerianischen Mega-City Lagos.

 

Deutsch von Eva Plorin

 

Inszenierung: Nicholas Monu

Bühne und Kostüme: Frank Hänig

Dramaturgie: Martin Vöhringer

 

Mit: Felicitas Breest, Marianne Kittel; Adrian Linke

 

Weitere Termine: 16., 21., 23. Oktober, 16. November, 21. Dezember 2011

Soweit nicht anders angegeben beginnen die Vorstellungen jeweils um 20 Uhr.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 10 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhina de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑