Doch bei all diesem Gerede und Geraune in Magazinen und Plaudershows über Export- und Fußballweltmeisterschaft, über Heimatgefühle, Hausfrauenkarrieren, Pisa-Studie, Prügelkids, Integration, Koalition, ’68 und ’89 entsteht immer wieder der Eindruck, dass das Deutsch-Sein und das In-Deutschland-Sein vor allem eins ist: irre kompliziert. Worüber man nicht reden kann, darüber soll man singen – und so wirft Franz Wittenbrink in „Hallo Deutschland“ einen tiefen Blick in die nicht nur deutsche Seele.
Ein öffentlicher Platz in Deutschland, eine innerstädtische Hochhaussiedlung im Hintergrund, ein Kiosk, eine Treppe, ein Versammlungsort – eine kleine Bühne. Offenbar ein Stadtteilfest. Heute trifft sich hier, was nicht zusammengehört: die Lokalpolitikerin und der Stadtstreicher, die Jugendlichen, die an der U-Bahn abhängen, die Kioskfrau, der Geschäftsmann, die Studenten. Die Deutschen und die irgendwie auch Deutschen. Sie singen von ihren Sorgen und Sehnsüchten, werden sich fremd, finden zueinander (oder zu sich selbst) und entwerfen so ein deutsches Sittenbild, wie sie es sprechend nie könnten.
Wie immer bei Franz Wittenbrink darf man sicher sein, dass er in den Seelen der Menschen neben ihren Melancholien auch eine gute Portion Witz und Aberwitz entdecken und zum Klingen bringen wird. Unterstützt wird er hierbei erstmals von einer vierköpfigen Band.
Mit Christian Feist, Christian Friedel, Sascha Göpel, Susanne Jansen, George Meyer-Goll, Angela Müthel, Rainer Piwek, Anneke Schwabe und den Musikern Uwe Granitza, Jan-Peter Klöpfel, Mathias Pagoda, Helge Zumdieck, Matthias Stötzel und Franz Wittenbrink
Musikalische Leitung Franz Wittenbrink
Regie Franz Wittenbrink/Marlon Metzen
Bühne Thomas Dreißigacker
Kostüme Nini von Selzam
Dramaturgie Robert Koall