Seit fast zwanzig Jahren lebt Ursula allein und ist zufrieden damit. Das zumindest behauptet sie gegenüber ihrer Mutter, die immer wieder unerwartet vor der Tür steht, um gemeinsam zu kochen: Indisches Hochzeitshuhn zum Beispiel. Heimlich flüchtet sich Ursula jedoch in ihre Träume von Harald, ihrer ersten Liebe. Als Ursula eines Tages unerwartet ihre Stelle als Verwaltungsangestellte verliert und kurz darauf ihre Mutter stirbt, ist sie gezwungen, ihre Lebenssituation neu zu überdenken. Ihr zur Seite steht Sabine, eine Arbeitskollegin, die sich in ihrem Familienleben gefangen fühlt und Ursula um deren Freiheit beneidet. Die Entscheidung, den „Herzschritt“ zu gehen und ihren versteckten Sehnsüchten zu folgen, muss Ursula jedoch alleine treffen.
Jan Neumanns „Herzschritt“ trifft den Zuschauer durch seine unmittelbare Verankerung im Alltäglichen und Nachvollziehbaren. Die Sprache ist knapp, lakonisch, witzig und aufs Wesentliche reduziert. „Herzschritt“ ist ein Auftragswerk für das Düsseldorfer Schauspielhaus.
Inszenierung Hermann Schmidt-Rahmer
Bühne Ramallah Aubrecht
Kostüme Michael Sieberock-Serafimowitsch
Dramaturgie Andrea Zimmermann
Mit Matthias Fuhrmeister, Anne Knaak, Katja Paryla, Michael Schütz