Dann kommt Svetas Bruder, ein betrunkener Jungspediteur auf Durchreise. Alle haben sich das ganz anders vorgestellt.
Lüg mir in mein Gesicht, sag mir, was ich hören will, auch wenn es nicht die Wahrheit ist. »Ich bin vier und schaue sie an, die Kassiererin, und lüge der plötzlich ins Gesicht, mitten rein, und mich durchschießt dieses Gefühl von Machtnichtszulügen, dieses Machtgefühl, ›Nichts, ich lass es liegen‹, sage ich, dabei hab ich schon den ersten Würfel Kau-, also Klaugummi in den Händen.«
Paul Brodowsky, Jahrgang 1980, hat bereits mehrere Stücke verfasst, die unter anderem am Thalia Theater in Hamburg und an den Münchner Kammerspielen aufgeführt wurden. Während seines Studiums in Hildesheim war er Mitherausgeber der Literaturzeitschrift Bella triste sowie Mitglied der Künstlerischen Leitung des Literaturfestivals Prosanova. 2006 nahm er am Ingeborg-Bachmann-Preis teil.
Nun hat Paul Brodowsky ein Auftragswerk für das Theater Freiburg geschrieben, das um das Phänomen »Double Bind« kreist: Mit diesem Begriff wird die lähmende, weil doppelte Bindung eines Menschen an paradoxe Botschaften oder Signale und deren Auswirkungen beschrieben. Dabei geraten explizite Aussagen mit impliziten Anweisungen oder Werten in einen für den Einzelnen unlösbaren Konflikt.
Regie: Christoph Frick / Bühne & Kostüme: Alexander Wolf / Dramaturgie: Carolin Hochleichter
Mit: Anna Böger, Lena Drieschner, Rebecca Klingenberg; Ma-thias Lodd, Andreas Helgi Schmid
März-Vorstellungen von »Lüg mir in mein Gesicht«, jeweils um 20 Uhr:
Samstag, 27.3., Dienstag, 30.3. und Mittwoch, 31.3.