Das Publikum, das sich an diesem 5. August 1962 um drei Uhr früh vor einem Bungalow in Brentwood, California, eingefunden hatte, sah die Todesszene von Marilyn Monroe. Diese Szene war das letzte und zugleich das erste Bild einer Inszenierung, deren Skript seither immer wieder umgeschrieben wird und mit jeder Biographie und jedem Film über die Monroe neu beginnt.
Ralph Greenson, Marilyns Psychotherapeut, der in ihren letzten Jahren die Regie in ihrem Leben übernommen hatte, verständigte die Polizei: »Marilyn Monroe ist an einer Überdosis gestorben. Wahrscheinlich Selbstmord.« Ein Alptraum für die ganze Nation. Marilyn Monroe, die den Mythos vom unaufhaltsamen Aufstieg des mittellosen Mädchens aus schwierigen Verhältnissen gelebt hatte, wollte dem American Dream entkommen, indem sie starb?
»MAKING OF :: MARILYN« entwirft kein neues Szenario für die Umstände von Marilyn Monroes Tod, sondern eines für ihren Seelenzustand. Der Zuschauer betritt eine Installation, in der er zum Teil von ihrer Geschichte wird. Bald wird fraglich, wessen Geschichte erzählt wird – und ob es überhaupt eine klare Grenze gibt zwischen Wirklichkeit und Traum, zwischen dem Zuschauer und der beobachteten Figur.
Mit seinen Arbeiten entwirft Bernhard Mikeska seit 2006 Spiel- und Raumanordnungen, in denen Sehgewohnheiten, Haltungen und Verhältnisse zwischen Zuschauern und Schauspielern überprüft und neu justiert werden. Seit »REMAKE :: ROSEMARIE« (2009) arbeitet Mikeska regelmäßig mit dem Autor Lothar Kittstein und der Dramaturgin Alexandra Althoff zusammen.
Wie schon »REMAKE :: ROSEMARIE« ist »MAKING OF :: MARILYN« eine Inszenierung für jeweils einen Zuschauer. Kartenreservierung erforderlich.
Regie Bernhard Mikeska
Text Lothar Kittstein
Bühne Dominic Huber
Kostüme Almut Eppinger
Sounddesign Knut Jensen
Dramaturgie Alexandra Althoff
Henrike Johanna Jörissen
Franziska Junge
Valery Tscheplanowa
Esther Hausmann
Martin Rentzsch
02.06.13
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