Malalai von Maiwand, auch die »afghanische Jungfrau von Orléans« genannt, war eine Sanitäterin im Unabhängigkeitskrieg gegen die britische Kolonialmacht 1880. Als die Afghanen die letzte Hoffnung auf den Sieg verloren hatten und flohen, löste Malalai ihren Schleier, machte eine Flagge daraus und rannte auf den Feind zu. Die Soldaten kehrten um, folgten ihr und gewannen die Schlacht.
Sowohl der afghanische Mythos als auch die französische Legende hatten und haben eine nationenbildende, aber auch eine emanzipatorische Funktion, und beide werden - gerade in jüngerer Zeit - von nationalistischen und religiösfundamentalistischen Kräften instrumentalisiert.
Die mythische und politische Aufladung dieser weiblichen Freiheitsikonen und Gotteskriegerinnen bildet den Ausgangspunkt von »MALALAI - die afghanische Jungfrau von Orléans«. Das gemeinsam mit französischen, afghanischen, deutschen und israelischen Schauspieler*innen mit muslimischem, jüdischem, christlichem oder atheistischem Hintergrund entwickelte Theaterprojekt setzt dort an, wo die Produktion »KULA - nach Europa« im Jahr 2016 zwangsläufig innehalten musste, da den afghanischen Schauspielern die Einreise nach Deutschland verwehrt geblieben war.
Eine Produktion von DNT, Kunstfest Weimar und der KULA Compagnie mit Azdar Theatre (AFG)
In Koproduktion mit dem Schauspielhaus Bochum und dem Theater Chur (CH)
mit deutschen Übertiteln
Inszenierung Robert Schuster
Text & Dramaturgie Julie Paucker
Bühne & Kostüm Eva-Maria van Acker
Head of Movement Martin Gruber
Sounddesign & Geräusche Max Bauer
Mit
Gulab Jan Bamik, Hadar Dimand, Said Edris Fakhri, Ahmad Nasir Formuli, Marcus Horn, Thaïs Lamothe, Céline Martin-Sisteron, Mahfoz Nejrabi, Alexandre Ruby, Jonas Schlagowsky, Romaric Séguin, Sulaiman Sohrab Salem, Homan Wesa
Licht & technische Leitung
Christian Schirmer
Ton Sarah Hölscher
Produktion Deutsches Nationaltheater Weimar, Kunstfest Weimar
Koproduktion Schauspielhaus Bochum, Theater Chur
Förderung Kulturstiftung des Bundes, Goethe Institut, Institut français Berlin, Institut français Erfurt
Transnationales Theaterprojekt von Robert Schuster und Julie Paucker mit deutschen, französischen, afghanischen und israelischen Schauspielern
Koproduktion des DNT und des Kunstfest Weimar
in Kooperation mit dem Schauspielhaus Bochum und dem Theater Chur (Schweiz)
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und das Goethe-Institut
27 | 08 | 17 // 20.00 Uhr
03 | 09 | 17 // 18.00 Uhr
Weitere Vorstellungen außerhalb des Kunstfests:
(Tickets über das Deutsche Nationaltheater Weimar)
6.9. / 20:00
7.9. / 20:00