Noch lange, ja, aber nicht ewig, denn die Mafia ist ein menschliches Phänomen, und wie alles Menschliche hat auch sie einen Anfang, einen Höhepunkt und wird auch ein Ende haben.“, so der legendäre Richter Giovanni Falcone in einem seiner letzten Interviews. Wenig später wird er von der Cosa Nostra grausam ermordet. Seitdem scheint die Mafia mächtiger und erfolgreicher denn je – nicht nur in Italien, sondern in fast allen Ländern der Welt. „Wissen, Verstehen und Ergründen ist daher nicht bloß eine moralische Pflicht, es ist eine Überlebensfrage.
Ohne diese Selbstverpflichtung ist kein menschenwürdiges Dasein möglich.“, schlussfolgert Roberto Saviano in seinem Bestseller „Gomorrha“ über die Machenschaften der neapolitanischen Mafiaorganisation Camorra.
Antonio Latella, in Süditalien bei Neapel geboren, erarbeitet mit deutschen und italienischen Schauspielern einen bilingualen Theaterabend, der sich mit dem Phänomen „Mafia“ auseinandersetzt. Welchen gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Nährboden bietet Italien, insbesondere Süditalien, für das organisierte Verbrechen? Gibt es einen wesentlichen Zusammenhang zwischen Katholizismus und Mafia? Ein Teil des Abends basiert auf einem der Schlüsselprinzipien der Organisation: der Omertà, der absoluten Schweigepflicht. Aus den symbolischen Zeichen, Gesten und Codes der Unterwelt entwickelt Latella eine Theatersprache, die ganz ohne Worte von den schrecklichen Ereignissen im Kampf gegen die Mafia erzählt.
Es spielen: Marco Cacciola, Simon Eckert, Ralf Harster, Orlando Klaus, Giuseppe Lanino, Giuseppe Massa, Annibale Pavone, Maurizio Rippa, Maik Solbach, Rosario Tedesco, Birgit Walter und Michael Weber
Regie: Antonio Latella, Bühne und Kostüme: Annelisa Zaccheria, Musik: Franco Visioli, Licht: Simone de Angeli, Choreografische Mitarbeit: Francesco Manetti, Dramaturgie: Federico Bellini, Guiseppe Massa, Sybille Meier
Weitere Vorstellungen am 8., 11., 12., 14., 15. und 17. Mai