Er erfindet daraufhin verschiedene Geschichten, die Möglichkeiten aufzeigen sollen, wie das Scheitern der Beziehung hätte verhindert werden können. Indem der Erzähler seine eigene Erfahrung als ein erfundenes Beispiel darstellt, kann er als Betrachter von aussen sein Erlebnis möglichst objektiv ausdrücken und die Verfälschung durch seine persönlichen subjektiven Ansichten minimieren.
In seinen Geschichten lässt der Erzähler verschiedene erfundene Charaktere auftreten, die in bestimmten Beziehungen zueinander stehen. Eine dieser Figuren ist Theo Gantenbein, weitere Hauptfiguren sind Enderlin, Svoboda und Lila. Die ersten drei Figuren sind männlich und repräsentieren bestimmte Eigenschaften des Erzählers. Die männlichen Charaktere werden mit der Frauenfigur Lila kombiniert. Die Geschichten werden nicht nacheinander, sondern in einer assoziativen Montagetechnik in 91 Abschnitten erzählt.
Max Frisch (1911-1991) gilt zusammen mit Friedrich Dürrenmatt als der bedeutendste Schweizer Schriftsteller seiner Generation. Während Dürrenmatt vor allem ein Dramatiker ist, gilt Frisch als bedeutender Prosadichter.
Das Stadttheater Bern bringt nun Frischs Roman „Mein Name sei Gantenbein“ in einer dramatisierten Fassung auf die Bühne. Regisseur Philipp Becker, der sich in der letzten Saison bereits mit Bühnenfassungen von Hölderlins „Hyperion“ und Büchners „Lenz“ hervorgetan hat, bringt eine eigene Bearbeitung von Frischs Roman zur Uraufführung.
Theo Gantenbein, Felix Enderlin und Frantisek Svoboda repräsentieren bestimmte Eigenschaften des Erzählers. Sie stehen in Beziehung zueinander und werden in ihren Geschichten kombiniert mit Lila, einer schillernden Frauenfigur. Kaleidoskopartig setzen sich die Geschichten zu immer neuen Bildern zusammen. Die Vielzahl der Perspektiven lässt schliesslich die Wahrheit erahnen.
Die Uraufführung in der Regie von Philipp Becker, im Bühnenbild von Beni Küng und mit den Kostümen von Dorothee Brodrück wird vertont vom Stadttheater-Hausmusiker Michael Frei, der auch als Schauspieler auftritt. Auf der Bühne stehen zudem die Darsteller Henriette Cejpek, Jürgen Hartmann, Andri Schenardi, Heiner Take und der Tänzer Joshua Monten.
Inszenierung Philipp Becker
Bühne Beni Küng
Kostüme Dorothee Brodrück
Musik Michael Frei
Schauspielerin / Schauspieler Henriette Cejpek
Michael Frei
Jürgen Hartmann
Andri Schenardi
Heiner Take
Tänzer Joshua Monten