Er schuf gemeinsam mit dem Textdichter Peter Wolf eine »Musikalische Farce«, eine an Tempo und musikalischen Anspielungen reiche Komödie, die immer wieder die Kunstform Oper auf die Schippe nimmt.
Cerha zeichnet die Wandlung des Fahrradboten Josef Powolny zum Spitzenmanager mit Adelsprädikat. Der »Onkel« Präsident, allmächtiger Chef eines Stahlkonzerns, zieht die Fäden, um einen präsentablen Ehemann für die Millionenerbin Melody Moneymaker zu »erfinden«.
Mit »Onkel Präsident« ist dem 87-jährigen Siemens-Musikpreisträger Cerha ein vitales Lebenszeichen nicht nur seiner Kunst, sondern der verblasst geglaubten »Komischen Oper« überhaupt gelungen. Friedrich Cerha nähert sich in seiner Musikalischen Farce dem komischen Sujet und reflektiert gleichzeitig auf unterhaltsame Weise die Stellung der modernen Oper – etwa, wenn der Tenor mit dem Kapellmeister in Streit gerät, ob er seine Arie nun singen darf, oder wenn derselbe Kapellmeister vom Präsidenten gerügt wird, er dirigiere »zu laut, man versteht ja sein eigenes Wort nicht«. Eingerahmt wird die turbulente Handlung von der Zwiesprache des Präsidenten mit einem bejahrten Komponisten. »In Ihrem Alter hatte Verdi den ›Falstaff‹ schon fertig«, meint der Präsident zu Anfang vorwurfsvoll, um schließlich zu resümieren: »Der ›Falstaff‹ ist ja doch nicht zu übertreffen.«
frei nach dem Bühnenstück »Eins, zwei, drei« von Ferenc Molnár
Musikalische Leitung Marco Comin
Regie Josef E. Köpplinger
Bühne Johannes Leiacker
Kostüme Marie-Luise Walek
Dramaturgie Christoph Wagner-Trenkwitz
Der Komponist Robert Holl
Der Präsident Renatus Mészár
Melody Moneymaker Susanne Ellen Kirchesch
Mummy Moneymaker Snejinka Avramova
Daddy Moneymaker Martin Hausberg
Fräulein Flink Elaine Ortiz Arandes
Fräulein Flott Ann-Katrin Naidu
Fräulein Flugs Frances Lucey
Dr. Fleißig Stefan Cerny
Dr. Gefällig / Dr. Pillerl Derrick Ballard
Deodatus Graf Schrullenhuf-Wullersdurff Juan Carlos Falcón
Die fünf Mitglieder des Aufsichtsrates Dirk Lüdemann, Adrian Sandu, Thomas Hohenberger, Marcus Wandl, Stefan Thomas
Josef Powolny Paul Schweinester
Didi Kvača / Zwirn Ernst Dieter Suttheimer
Monsignore Campanile Holger Ohlmann
Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Weitere Vorstellungen am 3., 9., 11., 13. und 14. Juni
Vorstellungsbeginn um 19.30 Uhr, am 9. Juni um 18.00 Uhr
Einführungsmatinee ONKEL PRÄSIDENT
Moderation: Christoph Wagner-Trenkwitz (Chefdramaturg der Volksoper Wien)
Beginn ist um 11.00 Uhr
Tickets gibt es an den Vorverkaufsstellen, unter www.gaertnerplatztheater.de, Tel. 089 2185 1960 oder tickets@gaertnerplatztheater.de