So stolpert der blutige Anfänger in Sachen Leben von einem Fettnapf in den nächsten, begleitet von nicht unbeträchtlichen Kollateralschäden – die, wenn auch nie böse gemeint, mitunter tödlich sind.
Die Ratschläge seiner Mutter bringen Parzival dem ersehnten Ziel, Ritter zu werden, nicht näher. Für die bessere Gesellschaft an Artus’ Hof ist er ein nützlicher Idiot, und die ritterliche Erziehung bei Gurnemanz führt ihn geradewegs in die Katastrophe: Vor dem todkranken Gralskönig unterlässt er aus schüchterner Diskretion die Frage nach dessen Leiden – und wird als mitleidsloser Unmensch gebrandmarkt: nichts verstanden und alles falsch gemacht.
Mit Mitteln der Improvisation und Assoziation erzählt „Parzival/Short Cut“ das Epos und sucht zugleich die Geschichte dahinter, die es 800 Jahre lebendig erhalten hat – und was steckt heute, in einer Zeit, in der Empathie und Ethos als „political correctness“ omnipräsent zu sein scheinen, noch hinter der Frage: „Wie geht es dir?“
Regie: Peter Raffalt
Bühnenbild: Vincent Mesnaritsch
Kostüme: Elke Gattinger
Bewegungstraining: Daniela Mühlbauer
Dramaturgie: Claudia Kaufmann-Fressner
Musik: Matthias Jakisic
Video: Alexander Richter
mit TeilnehmerInnen des Theaterjahres:
Sophia Aichinger
Barbara Juch
Viola Novak
Alice Peterhans
Sarah Scharl
Jakob Ehrlich
Simon Harlan
Marko Sykora