Arno Geiger, 1968 in Bregenz geboren, schreibt in ganz eigener, unvergleichlicher Sprache, lässt seine Erzählung souverän zwischen Melancholie und Komik changieren. Aus der Perspektive eines Kindes wird hier ein Bild, ein Puzzle der Welt entworfen. Was in der Erzählung bewahrt wird, ist die verlorene Welt Carlos und seiner schönen Freunde: Nach einem Grubenunglück ist alles verändert und die Überlebenden brechen auf, eine Reise ohne Ziel. Alles was dem Leben Halt gab, gehört für immer der Vergangenheit an, muß erinnernd beschrieben werden, um nicht gänzlich zu verschwinden. Das ganze Weltbild Carlos gerät auf dieser Reise ins Wanken. Sein Respekt und die Ehrfurcht den Erwachsenen und insbesondere dem Direktor des Bergwerks gegenüber, dessen Nähe ihm bisher Sicherheit und Hoffnung gab, zerbröckeln.
Arno Geigers Geschichten sind Erfindung und Entdeckung, und in der
Uraufführung am Vorarlberger Landestheater wird dieser Roman noch
einmal entdeckt, seine Vielschichtigkeit zum Schwingen zwischen Text und
Bild gebracht. Die Inszenierung dieses poetischen Stückes, das ganz aus der
Sprache lebt, lässt einen Bilderbogen entstehen, der die suggestive Sprache
Geigers zwischen Gegenwart und Erinnerung in die aktuelle Gegenwart des
Theater überträgt.
Für die Bühne bearbeitet von Dorothee Bauerle-Willert.
Regie: Alexander Kubelka / Paul Lerchbaumer
Bühne: Paul Lerchbaumer
Kostüm: Thomas Wörgötter
Dramaturgie: Dorothee Bauerle-Willert
Rollen:
Carlo, erwachsen Martin Olbertz
Carlo, klein Andreas Jähnert
Direktor & Angosturamann Mario Plaz
Akkordeonspieler Ernst Reiner
Fr. Dr. Grüneisen Stephanie Brenner
Frau Berber/Frau Kreisler Tamara Stern
Zu-Spät-Kommer-Figuren Alexander Meile
Junge Angestellte Katrin Hauptmann
Kindermädchen Alexandra Maria Nutz
Hans Ohm Michael Schiemer
Weitere Vorstellungen: 05.10./ 07.10. / 16.10./ 22.10./ 24.10./ 02.11.
Arno Geiger:
Biografie:
1968 in Bregenz geboren, aufgewachsen in Wolfurt / Vorarlberg
1993 Abschluß des Studiums der Deutschen Philologie, Alten Geschichte
und Vergleichenden Literaturwissenschaft in Wien und Innsbruck.
Von 1986 – 2002 arbeitete Arno Geiger als Videotechniker auf den
Bregenzer Festspielen.
1996 Einladung zum Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb
Arno Geiger lebt als freier Schriftsteller in Wolfurt und Wien.
Auszeichnungen :
1994 Nachwuchsstipendium des österreichischen Bundesministeriums für
Kunst
1998 Abraham-Woursell-Award
1999 Literaturstipendium des Landes Vorarlberg
2005 Förderpreis zum Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg
2005 Deutscher Buchpreis
2008 Johann-Peter-Hebel-Preis des Landes Baden-Württemberg