Laternen auf dem Meer für die Seelen der Toten bedeuten: jeder hat im Tsunami jemanden verloren. Claudias früherer Freund und Vater ihres Sohnes beschwört sie: „Sieh doch die Wirklichkeit“. Doch ihre Wirklichkeit sind die Toten, die das Meer nicht hergegeben hat - die Evakuierung verhinderte die Suche. Ein Ritual soll Claudia die Seele ihres toten Kindes sehen lassen, denn sie kann ihn nicht freigeben. Doch das Bild zerrinnt in ihren Armen.
„Lasst uns nach Hause gehen, ein jeder zu sich nach Hause“, sagt sie. Für Toshio Hosokawa spiegelt sich die Natur in hörbaren symbolischen Formen. So hat jeder Ton, jede Stille eine spirituelle Evidenz.
Wie hier die Atomkatastrophe von Fukushima ist japanische Geschichte Anlass zu Kompositionen, so auch in „Voiceless voice in Hiroshima“.
Musikalische Leitung: Kent Nagano
Inszenierung: Oriza Hirata
Bühnenbild: Itaru Sugiyama
Kostüme: Aya Masakane
Licht: Daniel Levy
Dramaturgie: Janina Zell
Mit: Mihoko Fujimura (Haruko), Susanne Elmark (Claudia), Viktor Rud (Hiroto), Bejun
Mehta (Stephan), Marek Gasztecki (Ein Fischer), Vokalsolisten Hamburg,
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Weitere Vorstellungen am 30. Januar und 9., 13. Februar, jeweils um 19.30 Uhr
Vor jeder Vorstellung gibt es eine Werkeinführung jeweils 40 Minuten vor Vorstellungsbeginn in der Stifter-Lounge.
Komponistenportrait Toshio Hosokawa am 21. Januar mit Musik seines kammermusikalischen Schaffens.
Die Vorstellungsserie Stilles Meer wird durch die Ausstellung Low Tide. Japan nach dem Tsunami mit Fotografien von Denis Rouvre im Parkettfoyer der Staatsoper begleitet.
Am 30. Januar wird um 22.00 Uhr flankierend zur Opernvorstellung Stilles Meer in der Staatsoper im Kino Metropolis der Film Dreams von Akira Kurosawa gezeigt.
Kompositionsauftrag von „Stilles Meer“, gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung
und die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper. Produktionsunterstützung
in Kooperation mit Tokyo University of the Arts.