Mit »Szenarien« macht Piemme das Geschichtenerzählen selbst zum Thema eines mehrdimensionalen Prozesses, an dessen Horizont vielleicht wiederum die Frage nach der Gestalt des Menschlichen steht: Was passiert, wenn Schauspieler in eine Geschichte eintauchen, in der sie Drehbuchschreiber spielen, die an einem Filmskript über die Epoche des 2. Weltkriegs arbeiten? Wie erfindet man das Leben von Menschen in finsteren Zeiten? So wie man selbst auch liebt, leidet, kämpft oder in die politische Opposition gerät? Was tut ein deutscher Kommunist, der die Herrschaft der Nationalsozialisten überlebt hat, nach 1945? Und was bleibt von einer Schauspielerin– ihr Name könnte Carola Neher gewesen sein – die vor den Nazis in die Sowjetunion floh und dort in einem Arbeitslager verschwand? Was bleibt von ihr für einen Sohn, der erst Jahre später erfährt, wer wirklich seine Mutter war?
Dass das Theater das Leben nicht erkläre, sondern vervielfältige, ist ein Credo Jean-Marie Piemmes und zugleich seine Liebeserklärung an das Theater. Mit über 50 Theaterstücken, Hör- und Fernsehspielen zählt er zu den meistgespielten frankophonen Dramatikern der Gegenwart.
deutsche Übersetzung von Heinz Schwarzinger
englische Übersetzung von Mirabelle Ordinaire
Inszenierung Antoine Laubin
Bühne Antoine Laubin, Ralf Wrobel
Kostüme Veronika Kaleja
Dramaturgie Charlotte Orti von Havranek, Thomas Depryck
Flo Coraline Clément
Charline Caroline Berliner
Carla Rika Weniger
Mathias Oliver Simon
Alberto Andreas Bißmeier
William Jérôme Nayer
sowie Renaud Van Camp, Antoine Laubin
So / 17.05.2015
Di / 19.05.2015
Mi / 20.05.2015
Do / 21.05.2015
Fr / 22.05.2015