Der junge Mann ist gerade dabei, sich mit Kollegen eine Karriere in einem internationalen Netzwerk aufzubauen – nun muss er zurück zu seiner Familie. Die Wiederbegegnung konfrontiert ihn mit seiner Vergangenheit und einer Musik, die er bisher nicht kannte, mit dem türkischen Tango. Den hatte schon seine Großmutter unter Atatürk getanzt. Tango hatten auch seine Eltern getanzt – allerdings in den 80ern, in einer anderen Zeit unter den schwierigen Bedingungen nach dem Staatsstreich. Doch Cihan will das alles nicht wissen, was geht ihn die Türkei von damals (und heute) an, der Putsch 1980, die Repressionen und der Widerstand, das Leben als „Gastarbeiter“ in Deutschland… Er will so rasch als möglich weg, fort von den Familiengeschichten, den großen Emotionen, Gesten und der Nostalgie des Tangos. Mit dem Auftauchen von Vera nimmt jedoch alles eine neue Wendung.
Tango Türk ist eine Geschichte über Lebenserfahrungen und – erwartungen jenseits aller Grenzen. Das vierte Projekt eines deutsch-türkischen Musiktheaters an der neuköllner oper entsteht wieder für ein breites Publikum aller Nationalitäten. Die Produktion wird gefördert durch den Hautstadtkulturfonds und unterstützt durch die Botschaft des Königreichs der Niederlande.
Autoren und künstlerisches Leitungsteam
Musik und Musikalische Einrichtung Sinem Altan
Inszenierung Lotte de Beer
Musikalische Leitung Hans-Peter Kirchberg / Sinem Altan
Bühne u. Kostüm Marouscha Lévy
Choreographie Julieta Figueiroa
Dramaturgie Bernhard Glocksin
Cihan / Zeki Kerem Can
Sedat Vedat Erincin
Vera........................ ...........Nina Arens
Nur Sesede Terziyan
Nilüfer Beren Tuna
Bayan Fahriye / Caféhaus-Sängerin Begüm Tüzemen
Orchester
Violine Christin Mittermeyer / Philippe Perotto
Violoncello Anja Susann Hammer
Kontrabass Martin Genschow
Baglama / Mey Özgür Ersoy
Bandoneon Guillermo Destaillats
Yagli Tambur / E-Gitarre Mustafa Sarisin
Drums / Percussion Olaf Taube / Martin Lonak
Klavier Hans-Peter Kirchberg / Sinem Altan
Spieltermine 21., 23./24. und 28.-31. Januar sowie 4.-7., 12./13., 19.-21., 24. und 26.-28. Februar 2010, 20 Uhr
Spielort NEUKÖLLNER OPER, Karl-Marx-Str. 131-133, 12043 Berlin
Verkehrsanbindung: U 7 - Karl-Marx-Straße, S 41/42/46/47 – Neukölln, Bus 104
Karten 9-21 Euro, Vorbestellung unter 030 / 6889 0777, unter tickets@neukoellneroper.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen
Sinem Altan – Musik und Musikalische Einstudierung/Leitung wurde 1985 in Ankara geboren. Siebenjährig begann sie zu komponieren, sie erhielt eine spezielle Ausbildung an der Bilkent-Universität Ankara als Privatschülerin des Komponisten Arif Melikov. Ein 11jähriges Auslandsstipendium dieser Universität und die Aufnahme an der HfM „Hanns Eisler“ Berlin in den Fachbereich Komposition/Klavier mit elf Jahren, parallel dazu der Besuch des Musikgymnasiums Carl-Philipp-Emmanuel-Bach und seit 2002 die Fortsetzung des Kompositionsstudium bei Friedrich Goldmann an der UdK Berlin, zur gleichen Zeit das Studium der Musiktheorie an der HfM „Hanns Eisler“, waren die Stationen ihrer Ausbildung. Zusätzlich erhielt sie Klavierunterricht bei Thomas Just und später 2 Jahre Kompositionsunterricht bei Cornelius Schwehr an der Hochschule für Musik Freiburg.
Sinem Altan nahm an verschiedenen Wettbewerben teil und gewann mehrere Preise. U.a. wurden ihre kammermusikalischen Werke sowie eine Kurzoper im Rahmen der zeitgenössischen Festivals in Berlin aufgeführt. Zur Zeit wirkt sie in und leitet verschiedene Projekte, in denen das Zusammentreffen der deutschen und türkischen Kultur den Mittelpunkt ihrer schöpferischen Arbeit darstellt. Durch gemeinsame Arbeit mit der Sängerin Begüm Tüzemen und Baglama-Spieler Özgür Ersoy entstand die vor einem Jahr begonnene Konzertreihe mit dem Namen „Yenilige Dogru“ (Der Weg ins Neue), die bis heute durch ein fest bestehendes Ensemble weiterhin ihre Erfolge feiert. Neben ihrer freischaffenden musikalischen Tätigkeit ist sie als Lehrkraft für Musiktheorie und Klavier in der Musikschule Neukölln tätig und ist Mitgründer des Kunst- und Kulturinstitut am Türkisch-Deutschen Zentrum .
zeichnete verantwortlich für die Einrichtung des neuen Mozart-Singspiels Türkisch für Liebhaber und debütierte damit an der Neuköllner Oper (2008). Gleichzeitig schrieb sie die Musik für das ebenfalls an der Neuköllner Oper uraufgeführte Familienstück Die getauschte Schule von Bernhard Glocksin. Zuletzt entstand für die Neuköllner Oper Stadt der Hunde. Sinem Altan ist „Composer in Residence“ an der Neuköllner Oper seit Sommer 2008.
Kerem Can – Text, Cihan / Zeki ist Berliner und studierte Schauspiel und Gesang in London und Paris. Er spielte u.a. in der Kinoproduktion „Leroy“ von Armin Völckers („Bester Deutscher Jugendfilm“ 2007), in der Fernsehproduktion „Im Angesicht des Verbrechens“ (Regie: Dominik Graf) und in Neco Celik’s Inszenierung von Romeo und Julia am Theater Hebbel am Ufer. Sein Debüt an der Neuköllner Oper gab er mit der Hauptrolle des neuen Mozart-Singspiels Türkisch für Liebhaber (UA 2008), das im April 2009 auch auf dem internationalen KamerOpera Festival in Zwolle gezeigt wurde.
Zuletzt war er an der Neuköllner Oper in der investigativen Oper Der Fall Rigoletto (Regie: Bernhard Glocksin, Musik: Giuseppe Verdi und Etta Scollo), zu sehen.
Kerem Can besitzt außerdem einen Abschluss in internationalem Management der European School of Management und ist Mitglied der Schauspieler-Agentur ten4you in Berlin.